Burn after Reading

Danach fuhr der Mentalo mit den beiden Katzenliebhabern noch nach Hause, wo es ein gutes Couscous und guten Wein gab. Danke, Annalisa!
Seit langem schon sind die Coen-Brüder mithin Mentalos Lieblingsregisseur(e). Am Abend schaute er sich den viermalig oskarprämierten Film No Country for Old Men an und war hingerissen von den Schauspielern, den Bildern, den Dialogen und dem Rhythmus, mit dem der Film erzählt wird. Zwar sind einige Szenen reichlich brutal, doch das musste so sein. Ein Dialogbeispiel können sich die Leser/innen oben auf Englisch anschauen und den hervorragenden Javier Bardem bewundern, der den Mentalo schon in Mare adentro mehr als überzeugt hatte.
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Mehrere dieser Vorhaben scheiterten entweder an seiner Unlust oder an höherer Gewalt. Das einzige, was er wirklich "auf die Kette bekam", wie man in Düsseldorf und Umgebug sagen würde, war eine kurze Einkaufstour in den Despar umme Ecke. Der Nachmittag bestand aus Couching und WDR-Bundesligaübertragung. Gut gemacht, Fohlen!
Am Abend wollte er sich dann mit den beiden üblichen Verdächtigen treffen, um vorm Café Marchiodi, einem der angesagtesten Szene-Treffs, einen Aperitif zu sich zu nehmen und die dort gratis angebotenen Häppchen zu seinem Abendessen werden zu lassen. Um 20 Uhr war der Mentalo wie ausgemacht dort und ergatterte auch einen Tisch, was zu dieser Tageszeit fast unmöglich ist. Die Dame und der Herr ließen auf sich warten, also bestellte er sich ein Glas Segreta. Der Wirt des Marchiodi ändert das Weinangebot wöchentlich und daher sind immer ausgefallene Rebsäfte auf der Karte. Mit einer Viertelstunde Verspätung erschien Bertolda. Wiederum eine Viertelstunde später erreichte die beiden die Absage des Trientiner Anwalts. Man machte sich also ohne ihn ins Kino auf, wo man beabsichtigte Le vite degli altri (dt. Das Leben der Anderen) anzuschauen. Die Schlange war lang und schon kurz danach rief der Kinobesitzer über die Köpfe der Anstehenden hinweg, dass nur noch reservierte Eintrittskarten übrig seien. Kino fiel also auch aus.
Das Ersatzprogramm bestand in leckerem Tucher-Bier im Caffé Paradiso, wo eine etwas beleibte Dame mit unglaublichem Arschgeweih (1, 2, 3) - die Dänen sagen im Übrigen "Lændetatovering" dazu und die Engländer "tramp stamp" - servierte. Das italienische Wort für diese Art von Tätowierung wird er vielleicht noch nachliefern. Im Hintergrund lief Reggae-Musik (ja, Heck!).
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Nachtrag ALICE ADSL: Gestern kam die Telecom-Rechnung: 33 Euro und ein paar Zerquetschte für den Dienst im November und Dezember. Anruf bei 187: der Vertrag ist aufgelöst! Das Geld wird zurückerstattet, aber erst mit der Rechnung im März! Sollte dann das Geld nicht zurückgebucht sein, wird der Burg es dem Bauern gleich tun und die für jenen Monat typischen Rösslein einspannen, um zur Telecom-Zentrale zu fahren. Was genau er dort tun wird, weiß er noch nicht, doch er könnte sich ja an Michael Douglas in Falling Down ein prominentes Beispiel nehmen.
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Was momentan auf den Christkindlmärkten los ist, kann man sich kaum vorstellen (270 Busse in Bozen am Samstag). In Trient war heute die Hölle los und der Burg ging einmal über den Markt, fotografierte ein wenig und eilte dann gestoßen von Touristenleibern wieder nach Hause, wo er sich Haußmanns Film Herr Lehmann anschaute. Der Ulmen ist wirklich ziemlich überzeugend als Herr Lehmann und der Buck eine Wucht.
Am Abend sah er sich dann einen unfassbar schlechten Film mit Clint Eastwood an, in dem dieser einen Geheimagenten spielt, der - natürlich mit falscher Identität und natürlich Vietnamvet - in die Sowjetunion fährt, um den Prototyp eines Düsenjägers zu stehlen, welcher angeblich vom Radar nicht wahrgenommen werden kann. Offenbar eine Art Vorstufe des nun in den USA gebauten Tarnkappenbombers. Unfassbare Dialoge!
Heute beginnt der Bozner Christkindlmarkt und alle stehen in den Startlöchern. Die Lampen unserer Designer säumen die Bahnhofstraße und am Walterplatz sind die großen Straßenlaternen in noch größere Lampenschirme gehüllt als in der eben erwähnten Straße. Sieht putzig aus, wie in einem Puppenhaus!
An now to something completely different. Heute morgen im Zug hat der Burg gelesen, dass der Verlag Hodder heute ein Buch zweier englischer Autoren über Natascha Kampusch publizieren. Der Corriere della Sera berichtet, dass es sich um eine Art Anklage der Eltern handelt, denn es wurden offenbar anzügliche Fotos der jungen Natascha gefunden, die vor der Entführung geschossen worden sind. Nun dreht sich also das Medienkarussel. Das Buch trägt den Titel: Girl in the Cellar: The Natascha Kampusch Story.
Der Burg hatte das historische Interview mit der Kampusch auf seiner Rückfahrt aus Deutschland im September gehört und da, wie auch heute, war ihm ein Roman von John Fowles mit dem Titel The Collector (publiziert 1963) eingefallen, den er während seines Studiums der Anglistik gelesen hatte. Dieser hätte dem Entführer von Natascha als Vorlage dienen können, handelt er doch von einem Angestellten namens Frederic Clegg, der eine gewisse Miranda Grey zuerst verfolgt und beobachtet und dann entführt und in seinem Keller einsperrt. Clegg glaubt, dass Miranda sich irgendwann in ihn verlieben wird. Das Ende wird nicht verraten!
Bemerkenswert ist dieser Roman vor allem wegen seiner Erzählstruktur. Der erste Teil, ca. die Hälfte des Buches, beschreibt die Handlung exklusiv aus der Sicht des Entführers, während der zweite Teil, und hier hat man das Gefühl einen neuen Roman zu beginnen, nur aus der Innensicht der Entführten geschildert wird. Ein ungemein fesselnder Roman, wie alle von John Fowles (Geheimtipp!), der 1965 auch vom großen William Wyler verfilmt wurde.
Schon früh war der Burg auf den Beinen. Um 10 Uhr ereilte ihn ein Anruf einer Sterzinger Freundin, die ihn mit zwei weiteren Freundinnen mitnehmen wollte auf eine Messe. Um 11 Uhr waren sie da. Es handelte sich um die Messe Fa' la cosa giusta (dt. Tu das Richtige), auf der verschiedenste Anbieter ihre Waren oder Dienste wohlfeil boten. Das ging von Solarzellen, handgeklöppelten Deckchen und Töpferarbeiten über von Gefängnisinsassen bedruckten T-Shirts und von Behinderten renovierte Möbel bis zu alternativen Wein-, Obst- und Gemüsesortensorten. Slow Food lässt grüßen! Nachdem die 4 schließlich alles durchprobiert und einiges gelernt hatten, verabschiedete man sich. Gegen 18.30 Uhr ging der Burg dann ins Kino und schaute sich den neuen Scorsese-Streifen The Departed, an, der ihm natürlich hervorragend gefallen hat und von dem er hofft, dass dieser Martin Scorsese endlich mal einen Oskar als bester Regisseur bringt. Lang ist er, doch ungemein kurzweilig, da Jack Nicholson zu unglaublicher Höchstform aufläuft und DiCaprio abermals beweist, dass er schon lange kein Milchbubi mehr ist, sondern ein ernst zu nehmender Schauspieler. Es scheint so, als habe Scorsese in ihm nach Bob De Niro sein zweites Alter Ego entdeckt. Die weiteren Rollen sind auch glänzend besetzt mit dem dickgesichtigen Alec Baldwin, einem ziemlich gealterten Martin Sheen und dem fiesen Mark Wahlberg.
Hier nur ein Beispiel der Wahnsinnsdialoge, die vor allem zwischen Costello (Nicholson) und Sullivan (Matt Damon, ja der ist auch dabei) abgehen:
Colin Sullivan: [after Costello showed him the dildo] Jesus fucking Christ, Frank! I almost fucking shot you. Frank Costello: Calm down... don't shoot off in your pants. Besides, it was too hard to resist. Colin Sullivan: That was a close call last night. Frank Costello: Yea... you have to find this fuck in your department. I don't care what you have to do... just find him. Colin Sullivan: I'm trying... did you get me the stuff I needed? Frank Costello: [Handing him the "Citizens" envelope] Here you go. Colin Sullivan: I'll run these through the database. Frank Costello: Yea. [Looking at the porn film playing on the screen] Colin Sullivan: Why did you pick this place? Frank Costello: Maybe it's cause I get cunt so easy that I never understood the point of jerking off in a movie theater. Colin Sullivan: Then why the fuck did you pick it? Frank Costello: 'Cause I own it. [pauses] Frank Costello: I don't need to remind you that if you don't find that cheese eating rat bastard in your department, it won't be me who suffers for it. Colin Sullivan: Would I be any good at what I do if I didn't already fucking know that? Frank Costello: I need you to find this guy because I can't have that. I told you, I don't care what the fuck you have to do just find him. Colin Sullivan: Hey... it involves lying and I'm pretty fucking good at that. Frank Costello: I'll be in touch, alright. [Gets up and leaves]
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