"Fleisch ist mein Gemüse"...
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Mentalos Odyssee Nummer eins war übrigens diese!
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Auch der zweite Arbeitstag nach seinem wohlverdienten Urlaub war geprägt von Routinearbeiten. Der Mentalo hat seit einer Woche eine neue Kollegin namens Martina, die er auch einarbeiten muss, was die einzige Neuigkeit darstellte.
Am Abend traf er sich dann mit Kollegen und Freunden auf einen Aperitif im Zentrum von Trento, der mal wieder länger wurde, da man nach mehreren Spritz noch ins Restaurant Vesuvio ging, wo man guten Fisch aber auch beste Pizza essen kann und das 5 Minuten von Mentalos Wohnung entfernt liegt.
Im Bett las der Mentalo zum Einschlafen noch im neuen Roman von Wilhelm Genazino, der von einem Finanzdirektor handelt, der zuerst seine Frau an einen Arzt, dann ein Ohr in einer Kneipe und schließlich einen Zeh beim Schwimmen verliert. Das müsste eigentlich jeden geneigten Leser interessieren.
Da war es wieder. Das uralte Problem mit den verschwindenden Socken. Wie man auf dem Foto sehen kann, hat der Mentalo dieses Problem in verschärfter Form. All diesen abgebildeten Socken fehlt der "Kamerad". Sie sind also Single wie er auch! Nun sitzt der Mentalo wieder auf dem heimischen Balkon und denkt über die Lösung des Problems nach. Im Netz der Netze finden sich wenige, sehr unbefriedigende Vorschläge zu dessen Lösung. Da liest er doch lieber in der europäischen Ausgabe des Time Magazine, das leider, der italienischen Post sei's gedankt, erst gestern im Briefkasten lag. In Deutschland war es immer am Montag schon da. Das kriegen die nicht in den Griff. Den Tanko wundert das immer wieder, glaubte er doch, dass Norditalien da doch besser entwickelt sei. Dem ist nur teilweise so, wie der Mentalo immer wieder am eigenen Leib erfahren muss. Im Time Magazine also berichtet Bill Gates im wöchentlichen Interview, dass er von einem Haus träumt, in welchem überall große Bildschirme an der Wand hängen, auf denen, wenn er aus dem Urlaub zurück kommt, die Bilder des gerade beendeten Urlaubs schon beim hereinkommen abgebildet werden. Eine etwas größere Flickr-Badge fürs traute Heim also. Eine Idee, die dem Mentalo gefällt.
Später wird er wohl noch den Roman La Deutsche Vita der italienischen Autorin Antonella Romeo zu Ende lesen. Wie Jan Weiler, E.-Giovannis Lieblingsautor, beschreibt sie den "Clash of Cultures", wenn eine Liebesbeziehung zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen entsteht. Wo Weiler jedoch über seine Erfahrungen mit italienischen Eigenheiten berichtet, schreibt die Piemontesin Romeo über ihre Erfahrungen mit ihrem Mann aus und in Hamburg. Das ist teils sehr lustig, manchmal jedoch auch sehr stereotyp und geschichtslastig. Hier ein Ausschnitt:
"Als er sich endlich zu seiner vollen Größe aufgerichtet hatte, kam es mir so vor, als wären meine Augen seinen Füßen näher als seinem Gesicht. Von den unteren Extremitäten, die in den unverwechselbaren deutschen Sandalen steckten - den beiden Sockeln, auf denen der Turm ruhte -,wanderte mein Blick aufwärts über zwei spärlich blond beflaumte Beine, deren Mozzarellaweiß gegen die bunten Shorts geradezu leuchtend abstach, bis er ein von der schlaflosen Nacht gezeichnetes, aber lächelnes gesicht erreichte, eine Brille mit dicken, runden Gläsern in einer Goldfassung, wie sie selbst in Deutschland schon seit etlichen Jahren nicht mehr in Mode gewesen sein dürfte." (S. 1)
Anmerkung zum Schluss: Der Siegeszug der gemeinen Klettsandale ("Die sind doch voll praktisch!") ist auch im Marcello-Mastroianni-Land (Wikianer, wo bleibt das Foto!) nicht mehr aufzuhalten, wie der Mentalo letzten Sommer an den umliegenden Seen und auch in der City of Trent schweren Herzens feststellen musste. Das schmeichelt keinem Auge. Der Mythos des immer gut gekleideten Italieners nimmt ganz schön Schaden in den letzten Jahren!
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Heute beginnt der Bozner Christkindlmarkt und alle stehen in den Startlöchern. Die Lampen unserer Designer säumen die Bahnhofstraße und am Walterplatz sind die großen Straßenlaternen in noch größere Lampenschirme gehüllt als in der eben erwähnten Straße. Sieht putzig aus, wie in einem Puppenhaus!
An now to something completely different. Heute morgen im Zug hat der Burg gelesen, dass der Verlag Hodder heute ein Buch zweier englischer Autoren über Natascha Kampusch publizieren. Der Corriere della Sera berichtet, dass es sich um eine Art Anklage der Eltern handelt, denn es wurden offenbar anzügliche Fotos der jungen Natascha gefunden, die vor der Entführung geschossen worden sind. Nun dreht sich also das Medienkarussel. Das Buch trägt den Titel: Girl in the Cellar: The Natascha Kampusch Story.
Der Burg hatte das historische Interview mit der Kampusch auf seiner Rückfahrt aus Deutschland im September gehört und da, wie auch heute, war ihm ein Roman von John Fowles mit dem Titel The Collector (publiziert 1963) eingefallen, den er während seines Studiums der Anglistik gelesen hatte. Dieser hätte dem Entführer von Natascha als Vorlage dienen können, handelt er doch von einem Angestellten namens Frederic Clegg, der eine gewisse Miranda Grey zuerst verfolgt und beobachtet und dann entführt und in seinem Keller einsperrt. Clegg glaubt, dass Miranda sich irgendwann in ihn verlieben wird. Das Ende wird nicht verraten!
Bemerkenswert ist dieser Roman vor allem wegen seiner Erzählstruktur. Der erste Teil, ca. die Hälfte des Buches, beschreibt die Handlung exklusiv aus der Sicht des Entführers, während der zweite Teil, und hier hat man das Gefühl einen neuen Roman zu beginnen, nur aus der Innensicht der Entführten geschildert wird. Ein ungemein fesselnder Roman, wie alle von John Fowles (Geheimtipp!), der 1965 auch vom großen William Wyler verfilmt wurde.
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Wie der Burg schon gestern berichtete, war das ein herrlicher Tag am Gardasee mit den beiden wichtigsten Damen seines Lebens. Die staunten nicht schlecht über das "kleine Meer" mit den vielen Palmen und Olivenbäumen, das sich bei der Runterfahrt vom Nagopass vor ihren Augen ausbreitete. Über diesen Pass hatten die damaligen Herrscher der Welt, die Venezianer, im 15. Jahrhundert in einer halsbrecherischen Aktion ihre Kriegsflotte gebracht, um gegen die Mailänder Visconti zu See, nicht zu Felde, zu ziehen. Sie wollten nicht nur das Mittel- sondern auch das "kleine Meer" unter ihre Herrschaft bringen, was ihnen im Jahr 1440 schließlich gelang. Wenn man über den Pass fährt kann man sich nur schwer vorstellen, wie ca. 2000 Ochsen (Hannibal lässt grüßen) mehrere Kriegsschiffe über den steilen Pass ziehen. Der Burg kam dann schließlich in Torbole an, wo er auch direkt einen Parkplatz fand, was eigentlich nicht sehr einfach ist. Den Damen zeigte er dann den Gedenkstein, der an einem Haus in Torboles Zentrum angebracht ist, auf dem an Goethes Ankunft in Torbole während dessen Italienischer Reise erinnert wird. Der Geheimrat schreibt:
Wenn man hinab kommt, liegt ein Örtchen am nördlichen Ende des Sees und ist ein kleiner Hafen oder vielmehr Anfahrt daselbst, es heißt Torbole. Die Feigenbäume hatten mich schon den Weg herauf häufig begleitet, und indem ich in das Fels-Amphitheater hinab stieg, fand ich die ersten Ölbäume voller Oliven. Hier traf ich auch zum ersten Mal die weißen kleinen Feigen als gemeine Frucht, welche mir die Gräfin Lanthieri verheißen hatte. Aus dem Zimmer, in dem ich sitze, geht eine Türe nach dem Hof hinunter; ich habe meinen Tisch davor gerückt und die Aussicht mit einigen Linien gezeichnet. Man übersieht den See beinah in seiner ganzen Länge, nur am Ende links entwendet er sich unsern Augen. Das Ufer, auf beiden Seiten von Hügeln und Bergen eingefasst, glänzt von unzähligen kleinen Ortschaften.
Einige waghalsige Landsmänner und Landsmänninen (sic dixit Duden!) des Weimarer Dichters hatten sich an jenem sonnigen Oktobertag vor den Augen des Burgtrios in die kalten Fluten gestürzt, was für Italiener, wie der Burg immer von seinen Kolleginnen erfährt, gänzlich unmöglich ist. Wenn einer im Oktober in Italien in Seen oder Meere hüpft, ist es Im Zweifel immer ein Bundesdeutscher.
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