Dienstag, 15. April 2008

"Fleisch ist mein Gemüse"...

...ist der Titel eines in Deutschland sehr erfolgreichen Romans, den der Mentalo zur Zeit liest und dessen Verfilmung nun auch in die Kinos läuft. Er handelt von einem Saxophonisten, der Anfang der 80er beginnt, in einer Band zu spielen und was der junge Musiker da in der mehr oder weniger fiktionalen Welt des Romans auf Schützen- und Dorffesten erlebt, kommt dem, was der Mentalo auf ähnlichen Festen als Schlagzeuger in Bands mit Namen wie Osiris, Inheritance (Metal) oder Souled-out (den Stil kann man sich denken) Ende der 80er und Anfang der 90er erlebt hat, mehr als nahe. Eine amüsante Lektüre!

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Samstag, 8. März 2008

Essen bei Mentalo und Mentalo beim Essen

Am Mittag kam eine Freundin längs, die sich selbst zum Essen eingeladen hatte, da sie am Morgen eine Englischprüfung hatte, die nach einer Mittagspause weiterging. Also bereitete der Mentalo nach dem Hausputz ein paar "Spaghetti aglio, olio & peperoncini" zu und plauderte angenehm über den Sprachtest. Am Nachmittag dann Bundesliga im Livestream. Am Abend war er bei den Linksrheinischen eingeladen, wo ein Musikwissenschaftler mit seiner Frau zugegen war. Es gab nur Gemüse, da dessen Frau nichts anderes isst. Die Diskussionsthemen waren Literatur, Film und - wie sollte es anders sein - klassische Musik. Dazu wurde ein sehr guter Cabernet franc, ein Teroldego Rotaliano riserva und später dann Grappa und Ramazzotti gereicht. Froh mit der Welt, wurde er vom Musikwissenschaftler nach Hause gefahren.

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Freitag, 7. März 2008

Hoher Besuch an der FUB

Für den heutigen Abend hatte die Verwaltung der FUB es geschafft, den Schriftsteller und Journalisten Beppe Servignini für eine Lesung zu gewinnen und der Mentalo saß um 17 Uhr im Audimax, das hier - ganz deutsch - Aula Magna genannt wird. Der Herr war sehr amüsant, plauderte aus dem Nähkästchen und machte sich über den deutschen Brauch der "Autorenlesung" lustig. Es sei ein deutsches und auch angelsächsisches Phänomen, dass sich der Autor nach der Begrüßung hinsetze und ein paar Zeilen aus seinem neuen Machwerk lese, das man doch auch einfach und gewinnbringender selbst lesen könne. Jedenfalls war es ein angenehmer Abend. Sein neustes Buch handelt von der Vergewaltigung der italienischen Sprache durch Medien und Politiker und versteht sich als Vademecum fürs gute Schreiben. Es ist übrigens auch auf Deutsch schon erschienen und besonders Jedöns sehr zu empfehlen, da dieser ja auch Maria, ihm schmeckt's nicht sehr goutierte.

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Sonntag, 20. Januar 2008

Ein Wahnsinnswetter...

...war heute in Trento. 13 Grad zeigte das Thermometer, die Sonne schien volle Kanne und daher ging der Mentalo am Morgen in die Sitty, wo er frühstückte und Zeitung las. Danach kaufe er sich bei Herrn Mosna ein halbes Hühnchen mit Pommes und den Nachmittag verbringt er nun mit Lektüre. Die Zeit ist noch nicht ausgelesen, der Roman von Herrn Parks wartet und das Time-Magazine war gestern auch im Briefkasten.

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Montag, 14. Januar 2008

A good read

In jüngster Zeit liest der Mentalo wieder gerne und viel. Zu Weihnachten hat er ein schönes kleines Bändchen von seinem Bruder geschenkt bekommen, das er schon am 2. Weihnachtstag ausgelesen hatte. Es handelt sich um Fein gehackt und grob gewürfelt. Der Pedant in der Küche. Wer den Mentalo kennt, der weiß, dass dieser ein ganz schöner Pedant sein kann, besonders, wenn es ums Kochen, Essen und Trinken geht. Daher sprach ihm Julian Barnes, der Autor des Büchleins, aus der Seele, wenn er beispielsweise fordert, dass man ein Rezept mit den Zutaten nachkochen sollte, die aufgeführt sind, denn sonst könne man das Rezept auch gleich beiseite legen.
Ein weiteres Buch, das der Mentalo während der Weihnachtsferien besiegt hat, ist der Roman Europa von Tim Parks über die Reise einer Gruppe von Sprachdozent(inn)en aus Verona nach Straßburg, um dort höhere Löhne zu fordern. Das ist alles "sehr fein beobachtet" und gut beschrieben, besonders das Verhalten der italienischen Studierenden, die mit von der Partie sind.
Zurzeit liest er vom selben Autor den Roman An Italian Education, in dem sich einige Situationen finden, die auch der Mentalo bei seiner "Emigration" nach Italien durchleben musste. Wer Maria, ihm schmeckt's nicht mochte, der sollte sich diesen Roman beschaffen. Beschrieben werden Situationen aus dem Leben des britischen Autors, der nach Italien gezogen ist, um sich in Montecchio in der Nähe von Verona mit seiner Frau eine Exitenz aufzubauen.

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Samstag, 5. Januar 2008

Homebound

Am Morgen fuhr der Mentalo zurück in die Berufsheimat. Die Fahrt war mehr als gut, denn er erreichte in München noch den EC, der eigentlich schon hätte weg sein sollen, weswegen er schon zwei Stunden früher in Trient ankam. Während der Fahrt las er eine Geschichte der Mafia von John Dickie, einem namhaften britischen Historiker, die sehr kurzweilig und informativ ist. Empfehlung!

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Sonntag, 18. November 2007

Ein gemütlicher Sonntag

Am Sonntag hatte der Mentalo wenig Lust, Großes zu unternehmen. Ein kurzer Spaziergang durch die Altstadt, ein Kaffee in einer Bar und schon war er wieder zu Hause und las in seiner aktuellen Lektüre mit dem Titel Europe, einem Roman des in Italien lebenden Schriftstellers Tim Parks. Empfehlenswert!

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Sonntag, 4. November 2007

Frühstück im Viennese

Nach dieser Nachricht traf sich der Mentalo mit einer Freundin zum Frühstück im Viennese, einem kleinen Café mit einem großen Angebot an Köstlichkeiten. Die beiden lasen Zeitung und unterhielten sich über den Zustand der Welt. Danach spazierten sie durch die Altstadt und um 17 Uhr war der Mentalo rechtzeitig zum Bundesliga-Streaming wieder in der Straße des Mantelteilers. Am Abend dann die neuste Folge von Che tempo che fa, in der unter anderem der 1979 geborene Autor Roberto Saviano zu Gast war, dessen dokumentarischer Roman zur Mafia ihm eine Eskorte und sicher einige Tantiemen eingebracht hat. Allein in Italien ist er über 800.00 Mal über den Ladentisch gegangen. Auf Deutsch liegt er bereits vor und in mehr als 20 anderen Sprachen. in den USA erscheint er in Kürze.

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Freitag, 28. September 2007

Odyssee Nummer zwei oder wie man 12 Stunden mit dem Flieger von Berlin nach Mailand unterwegs sein kann

Am Morgen ging der Mentalo in den nahe gelegenen Berliner Zoo. Natürlich wollte er Knut den Eisbären und Medienstar sehen. Zwei Kamerteams waren da und viele Kinder, für die extra eine Absperrung vorgesehen war, damit sie nicht hinter den rücksichtslosen Erwachsenen stehen mussten, die ihnen keinen Blick auf den Polarbären ermöglichten. Ansonsten schaute er sich die anderen Tiere an, wobei besonders ein Eulenschwalm, ja so heißt das Viech, seine Aufmerksamheit auf sich zog. Danach hatte er dann keine Zeit mehr zu verlieren, kaufte sich beim Hugendubel den neuen Martenstein und nahm die 109 in Richtung Tegel. Dort angekommen, sah er sich eine Viertelstunde vor Ende des Check-ins mit einer riesigen Schlange konfrontiert. Um drei Uhr - der Abflug war mit 15:30 Uhr angegeben - war er schließlich im Boarding-Bereich. Was dann geschah, wird nun summarisch beschrieben:
  • 15:30: Durchsage, dass der Flieger erst um 16:30 Uhr landet
  • 17:00 Uhr: Die Ankunft des Fliegers verzögert sich
  • 17.45 Uhr: Mit einer weiteren Verspätung sei zu rechnen. Die Passagiere werden unruhig und nerven das Sicherheitspersonal
  • 18:30 Uhr: The eagle has landed (1)
  • 18:45 Uhr: Man wird an Bord gebracht
  • 19:00 Uhr: Der Pilot kündigt an, dass eventuell noch eine Stunde auf einen passenden Slot gewartet werden muss
  • 19:15 Uhr: Abflug
  • 20.25 Uhr: Ankunft in Mailand
  • 20:35 Uhr: Nur mit Handgepäck schafft es der Mentalo, das Shuttle zum Hauptbahnhof zu erreichen
  • 20:50 Uhr: Am Bahnhof Milano Lambrate, wo das Shuttle einen Zwischenhalt einlegt, sieht Mentalo auf der außen angebrachten digitalen Anzeigetafel einen Zug in Richtung Verona, steigt aus und stellt fest, dass der Zug erst um 21:23 Uhr abfährt
  • 21:00 Uhr: Kauf von zwei Bieren
  • 23:05: Ankunft in Verona und Feststellung, dass der nächste Zug nach Trento erst um 01:01 Uhr abfährt
  • 23:15 Uhr: Aufnahme einer ölgetränkten Pizza und zweier Biere in einem Lokal in Bahnhofsnähe
  • 01:53 Uhr: Ankunft in Trient
  • 02:05 Uhr: Bettingen

Mentalos Odyssee Nummer eins war übrigens diese!


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Montag, 16. Juli 2007

Mit Germanwings zurück nach Trento

Am Morgen brachte der Pegel den Mentalo dann um 10 Uhr zu Bahnhof und schon um 15:30 Uhr war er zu Hause in Trento, wo er ein Päckchen vor dem Briefkasten vorfand, das ein nettes Buch eines befreundeten Bibliothekars enthielt. Axel Hacke hat soviele Zuschriften auf sein Buch Der weiße Neger Wumbaba enthalten, das an dieser Stelle schon einmal Erwähnung fand, dass er sich entschlossen hat, ein weiteres zum Thema Verhören zu publizieren. Ein schönes Nachhausekommen also. Danke, Jurek! Der Mentalo räumte den Koffer aus und die Wohnung auf, bügelte noch das T-Shirt für den kommenden Arbeitstag und führte einige wenige Telefonate. Um 21 Uhr fielen ihm die Augen zu. Ein ereignisreiches Wochenende war zu Ende...

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Sonntag, 13. Mai 2007

"Troia brennt" und nicht "Brenne, Sau"

An diesem Sonntag hat der Mentalo sich den neuen Roman des Schriftstellers gekauft, über den er schon einmal einen Aufsatz geschrieben hat. Nun warten 232 Seiten auf ihn, die er wohl schnell gelesen haben wird, denn den Autor Sandro Veronesi verfolgt der Mentalo schon seit vielen Jahren mit großem Interesse. Er hatte ihn vor Jahren einmal entdeckt, als dieser praktisch unbekannt war. Den ersten Roman hatte er damals in irgendeiner Buchhandlung in Italien (Bologna?) ausgewählt, da ihm der Einband sehr gefiel. Ansonsten war der Sonntag ein Putz- und Ruhetag. Die Küche wurde gründlich gereinigt und im Bad scherzte er auch nicht. Danach war das Fernsehen sein bester Freund.

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Mittwoch, 18. April 2007

Mittelmäßiges Heimweh oder wie es ist, ein Ohr zu verlieren

Auch der zweite Arbeitstag nach seinem wohlverdienten Urlaub war geprägt von Routinearbeiten. Der Mentalo hat seit einer Woche eine neue Kollegin namens Martina, die er auch einarbeiten muss, was die einzige Neuigkeit darstellte.
Am Abend traf er sich dann mit Kollegen und Freunden auf einen Aperitif im Zentrum von Trento, der mal wieder länger wurde, da man nach mehreren Spritz noch ins Restaurant Vesuvio ging, wo man guten Fisch aber auch beste Pizza essen kann und das 5 Minuten von Mentalos Wohnung entfernt liegt.
Im Bett las der Mentalo zum Einschlafen noch im neuen Roman von Wilhelm Genazino, der von einem Finanzdirektor handelt, der zuerst seine Frau an einen Arzt, dann ein Ohr in einer Kneipe und schließlich einen Zeh beim Schwimmen verliert. Das müsste eigentlich jeden geneigten Leser interessieren.

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Mittwoch, 14. März 2007

Le Frisur mit Alprausch

Wie angekündigt, nahm sich der Mentalo heute morgen einen Termin beim Friseur namens Mike & Watson am Waltherplatz in Bozen (schlecht gelesen reimt sich das sogar; Stichwort unrein(st)er Reim). Um 14 Uhr ging er, nach einem großen Baguette im Café Riesen, mittlerweile sein Stammlokal neben der Mensa, in das Gebäude der Sparkasse Bozen, wo sich das Etablissement, wo sich auch die Vreni die Haare schneiden ließ, im 2. Stock befindet. Die beiden Friseure erinnern sehr an den Düsseldorfer Coiffeur namens Nick und schneiden die Haare auch sehr gut. Leider sind sie ein wenig wortkarg, doch sie waren offensichtlich hoch erfreut über einen neuen Kunden. 20 Euro kostete der fachmännisch ausschließlich mit der Schere ausgeführte Schnitt. Danach schaffte es der Mentalo gerade noch so ohne Kernzeitverletzung ins Büro.
Bei der Rückkehr nach Trento schlenderte er mal wieder auf dem Nachhauseweg am London Underground vorbei und kaufte sich eines der schon erwähnten Alprausch-T-Shirts, was in Anbetracht der momentan herrschenden Temperaturen mehr als angebracht scheint. Um 19 Uhr waren es noch 18 Grad Celsius.
Am Abend zuvor hatte er sich mit einem "Full-Seventies-Film" vergnügt, La donna della domenica (1975), in dem Marcello Mastroianni einen herrlich lakonischen Kommissar spielt, der einen Mord mit einem großen Dildo aus Granit aufklären muss. Die junge, äußerst hübsche Jacqueline Bisset und ein formidabler Jean Luis Tritignant komplettieren die Cast. Empfehlenswert! Die Romanvorlage stammt übrigens vom Turiner Autorenpaar Fruttero & Lucentini, die auch in Deutschland sehr erfolgreich bei Piper verlegt werden.

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Sonntag, 11. Februar 2007

Einzelsocken und Klettsandalen

Da war es wieder. Das uralte Problem mit den verschwindenden Socken. Wie man auf dem Foto sehen kann, hat der Mentalo dieses Problem in verschärfter Form. All diesen abgebildeten Socken fehlt der "Kamerad". Sie sind also Single wie er auch! Nun sitzt der Mentalo wieder auf dem heimischen Balkon und denkt über die Lösung des Problems nach. Im Netz der Netze finden sich wenige, sehr unbefriedigende Vorschläge zu dessen Lösung. Da liest er doch lieber in der europäischen Ausgabe des Time Magazine, das leider, der italienischen Post sei's gedankt, erst gestern im Briefkasten lag. In Deutschland war es immer am Montag schon da. Das kriegen die nicht in den Griff. Den Tanko wundert das immer wieder, glaubte er doch, dass Norditalien da doch besser entwickelt sei. Dem ist nur teilweise so, wie der Mentalo immer wieder am eigenen Leib erfahren muss. Im Time Magazine also berichtet Bill Gates im wöchentlichen Interview, dass er von einem Haus träumt, in welchem überall große Bildschirme an der Wand hängen, auf denen, wenn er aus dem Urlaub zurück kommt, die Bilder des gerade beendeten Urlaubs schon beim hereinkommen abgebildet werden. Eine etwas größere Flickr-Badge fürs traute Heim also. Eine Idee, die dem Mentalo gefällt.

Später wird er wohl noch den Roman La Deutsche Vita der italienischen Autorin Antonella Romeo zu Ende lesen. Wie Jan Weiler, E.-Giovannis Lieblingsautor, beschreibt sie den "Clash of Cultures", wenn eine Liebesbeziehung zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen entsteht. Wo Weiler jedoch über seine Erfahrungen mit italienischen Eigenheiten berichtet, schreibt die Piemontesin Romeo über ihre Erfahrungen mit ihrem Mann aus und in Hamburg. Das ist teils sehr lustig, manchmal jedoch auch sehr stereotyp und geschichtslastig. Hier ein Ausschnitt:

"Als er sich endlich zu seiner vollen Größe aufgerichtet hatte, kam es mir so vor, als wären meine Augen seinen Füßen näher als seinem Gesicht. Von den unteren Extremitäten, die in den unverwechselbaren deutschen Sandalen steckten - den beiden Sockeln, auf denen der Turm ruhte -,wanderte mein Blick aufwärts über zwei spärlich blond beflaumte Beine, deren Mozzarellaweiß gegen die bunten Shorts geradezu leuchtend abstach, bis er ein von der schlaflosen Nacht gezeichnetes, aber lächelnes gesicht erreichte, eine Brille mit dicken, runden Gläsern in einer Goldfassung, wie sie selbst in Deutschland schon seit etlichen Jahren nicht mehr in Mode gewesen sein dürfte." (S. 1)

Anmerkung zum Schluss: Der Siegeszug der gemeinen Klettsandale ("Die sind doch voll praktisch!") ist auch im Marcello-Mastroianni-Land (Wikianer, wo bleibt das Foto!) nicht mehr aufzuhalten, wie der Mentalo letzten Sommer an den umliegenden Seen und auch in der City of Trent schweren Herzens feststellen musste. Das schmeichelt keinem Auge. Der Mythos des immer gut gekleideten Italieners nimmt ganz schön Schaden in den letzten Jahren!

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Dienstag, 16. Januar 2007

Im Schlafwagen nach Lissabon

Die Geschichte von Raimund Gregorius und dem rätselhaften Arzt und Autor Amadeu hat den Mentalo in seinen Bann gezogen und daher las er gestern bis um 22 Uhr, um dann friedlich einzuschlafen und weniger friedlich zu träumen.

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Dienstag, 9. Januar 2007

Spanisch ist wie Italienisch, oder doch nicht!

Gestern abend traf sich der Burg auf einen Aperitif mit drei Damen, von denen eine eine Baskin namens Iratxe ist. Schwer fiel dem Burg dabei besonders die Verständigung, denn das "b" war bei ihr immer ein "v" und auch sonst hörte sich das Italienische eher wie Spanisch an.
Themen waren: No-Profit-Organisationen, falsche Geschenke zu Weihnachten, abwesende Bekannte, Jazzmusik.
Zu Essen gab es: eine kalabresische Wurst, kalabresischen Pecorino mit Peperoncinieinsprengseln und Salat mit kalabresischem Öl. Frau Galeras Vater kommt aus dieser italienischen Region.
Zu Hause las der Mentalo dann noch einige Seiten aus dem fabelhaften Roman Nachtzug nach Lissabon des Berliner Philosophieprofessors Pascal Mercier (Pseudonym von Peter Bieri, lustig!) und entschlief dann ganz schnell, als sich die Zeilen vor seinem inerren Auge zu überlagern begannen.

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Donnerstag, 4. Januar 2007

Müßiggang, Brettspiele und Maria Magdalena

Den Donnerstag nahm sich der Burg alle Zeit der Welt. Er schaute mal wieder den ganzen Morgen fern, um über die deutsche Medienlandschaft wieder "a jour" zu sein, kaufte Getränke für den Haushalt ein, legte sich unter die Sonnenbank und am Ende des Tages besuchte er die Familie seines Patenkindes. Es wurden wieder mehrere Runden Ligretto gekloppt und man aß lecker. Danach schauten sich die alten Freunde den Da Vinci Code an, der sich für den Burg als nicht mehr als eine pseudointellektuelle Schnitzeljagd für Arme heraus stellte. Viel besser kann der Roman da auch nicht sein. Zu diesem Thema liest man besser das Foucaultsche Pendel des Herrn Echo. Das ist spannender und viel informativer.

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Mittwoch, 3. Januar 2007

Faulenzia

A gestrigen und auch am heutigen Tag wurde nichts als gefaulenzt und Besuche gemacht. Der Burg hatte noch ein Rendez-Vous im Hafen, nicht zuletzt auch, um seine Kamera wieder zu bekommen, welche die herrlichen Schnappschüsse in der Flickr-Badge geschossen hat. Nach einer Fahrt über den Naheort Langenlonsheim, wo der Pegel Verwandte hat und er in seiner späten Jugend mal ein Weinfest besucht hat, kam der Burg in St. Wendel an. Am Abend zu Hause bei Muttern wurde wieder in die Röhre geschaut. Den Roman um die Figur Herr Lehmann hatte er schon Tage zuvor zu Ende gelesen.

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Donnerstag, 30. November 2006

Der Sammler


Heute beginnt der Bozner Christkindlmarkt und alle stehen in den Startlöchern. Die Lampen unserer Designer säumen die Bahnhofstraße und am Walterplatz sind die großen Straßenlaternen in noch größere Lampenschirme gehüllt als in der eben erwähnten Straße. Sieht putzig aus, wie in einem Puppenhaus!
An now to something completely different. Heute morgen im Zug hat der Burg gelesen, dass der Verlag Hodder heute ein Buch zweier englischer Autoren über Natascha Kampusch publizieren. Der Corriere della Sera berichtet, dass es sich um eine Art Anklage der Eltern handelt, denn es wurden offenbar anzügliche Fotos der jungen Natascha gefunden, die vor der Entführung geschossen worden sind. Nun dreht sich also das Medienkarussel. Das Buch trägt den Titel: Girl in the Cellar: The Natascha Kampusch Story.
Der Burg hatte das historische Interview mit der Kampusch auf seiner Rückfahrt aus Deutschland im September gehört und da, wie auch heute, war ihm ein Roman von John Fowles mit dem Titel The Collector (publiziert 1963) eingefallen, den er während seines Studiums der Anglistik gelesen hatte. Dieser hätte dem Entführer von Natascha als Vorlage dienen können, handelt er doch von einem Angestellten namens Frederic Clegg, der eine gewisse Miranda Grey zuerst verfolgt und beobachtet und dann entführt und in seinem Keller einsperrt. Clegg glaubt, dass Miranda sich irgendwann in ihn verlieben wird. Das Ende wird nicht verraten!
Bemerkenswert ist dieser Roman vor allem wegen seiner Erzählstruktur. Der erste Teil, ca. die Hälfte des Buches, beschreibt die Handlung exklusiv aus der Sicht des Entführers, während der zweite Teil, und hier hat man das Gefühl einen neuen Roman zu beginnen, nur aus der Innensicht der Entführten geschildert wird. Ein ungemein fesselnder Roman, wie alle von John Fowles (Geheimtipp!), der 1965 auch vom großen William Wyler verfilmt wurde.

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Freitag, 3. November 2006

Glitzernacht

Ein ganz normaler Arbeitstag im Büro. Auch an diesem Abend hatte der Burg keine Lust, etwas zu unternehmen und so widmete er sich der Lektüre eines neu erstandenen Buches mit dem Titel Glitzernacht, einem vermeintlichen Skandalbuch, das die Umstände beschreibt, unter denen Schauspielerinnen in Bollywood Karriere machen (müssen). Interessant, aber nicht fesselnd, jedoch immerhin mal wieder eine Autorin unter Mentalos Lektüren. Ihr Name: Shoobha De.

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Donnerstag, 26. Oktober 2006

Das Blei in den Knochen

Im Restaurantwagen des Eurocity 89 namens Leornardo Da Vinci hat der Burg am Abend einem seiner Lieblingsbücher gerade den Garaus gemacht. Die letzten 50 Seiten hatte er ungemein langsam gelesen, da er nicht wollte, dass diese herrliche Geschichte zu Ende geht. Es handelt sich um Cleaver, den neuen Roman von Tim Parks, der dem Burg außerordentlich gefallen hat, auch deswegen, weil ein Mann sich nach Südtirol begibt, wo er in Kontakt mit dieser doch sehr - für einen Engländer umso mehr - andersartigen Umgebung und Mentalität tritt. Mehr will er dazu nicht verraten, doch er hat an sich selbst einige Gemeinsamkeiten zu jenem Cleaver entdecken können. In Trient´hat er sich dann beeilt und hat im Supermarkt seines Vertrauens kleine Aufmerksamkeiten für die Rheinländer eingekauft.
Danach ging es schleunigst nach Hause denn der Mentalo war körperlich und geistig so müde, dass er schon gegen 22 Uhr im Reich der Träume angekommen war.

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Dienstag, 24. Oktober 2006

Oxbridge selects

Im Time Magazine liest der Burg heute morgen über die Auswahlgespräche der Universitäten Cambridge und Oxford folgende Zeilen:

"Last year’s applicants to study politics, philosophy and economics at Oxford claim to have been asked: “If there were three beautiful, naked women standing in front of you, which one would you pick? And does this have any relevance to economics?” Others applying for places on the same course said that they were asked to price a teapot or compare Tony Blair with a 19th-century politician.
“With the increase in the numbers of students excelling at A level, the Oxbridge interviews are one way of finding out who really cuts the mustard,” said Jessica Elsom, of Oxbridge Applications, which commissioned the survey."


Wer das kommentieren möchte, ist gerne dazu eingeladen! Die Freie Universität Bozen hat übrigens einen sehr ähnlichen Studiengang, den alle hier auch nur PPE nennen. Solche Auswahlgespräche machen man hier jedoch nicht.

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Dienstag, 10. Oktober 2006

Nachtrag zum Seetag


Wie der Burg schon gestern berichtete, war das ein herrlicher Tag am Gardasee mit den beiden wichtigsten Damen seines Lebens. Die staunten nicht schlecht über das "kleine Meer" mit den vielen Palmen und Olivenbäumen, das sich bei der Runterfahrt vom Nagopass vor ihren Augen ausbreitete. Über diesen Pass hatten die damaligen Herrscher der Welt, die Venezianer, im 15. Jahrhundert in einer halsbrecherischen Aktion ihre Kriegsflotte gebracht, um gegen die Mailänder Visconti zu See, nicht zu Felde, zu ziehen. Sie wollten nicht nur das Mittel- sondern auch das "kleine Meer" unter ihre Herrschaft bringen, was ihnen im Jahr 1440 schließlich gelang. Wenn man über den Pass fährt kann man sich nur schwer vorstellen, wie ca. 2000 Ochsen (Hannibal lässt grüßen) mehrere Kriegsschiffe über den steilen Pass ziehen. Der Burg kam dann schließlich in Torbole an, wo er auch direkt einen Parkplatz fand, was eigentlich nicht sehr einfach ist. Den Damen zeigte er dann den Gedenkstein, der an einem Haus in Torboles Zentrum angebracht ist, auf dem an Goethes Ankunft in Torbole während dessen Italienischer Reise erinnert wird. Der Geheimrat schreibt:

Wenn man hinab kommt, liegt ein Örtchen am nördlichen Ende des Sees und ist ein kleiner Hafen oder vielmehr Anfahrt daselbst, es heißt Torbole. Die Feigenbäume hatten mich schon den Weg herauf häufig begleitet, und indem ich in das Fels-Amphitheater hinab stieg, fand ich die ersten Ölbäume voller Oliven. Hier traf ich auch zum ersten Mal die weißen kleinen Feigen als gemeine Frucht, welche mir die Gräfin Lanthieri verheißen hatte. Aus dem Zimmer, in dem ich sitze, geht eine Türe nach dem Hof hinunter; ich habe meinen Tisch davor gerückt und die Aussicht mit einigen Linien gezeichnet. Man übersieht den See beinah in seiner ganzen Länge, nur am Ende links entwendet er sich unsern Augen. Das Ufer, auf beiden Seiten von Hügeln und Bergen eingefasst, glänzt von unzähligen kleinen Ortschaften.

Einige waghalsige Landsmänner und Landsmänninen (sic dixit Duden!) des Weimarer Dichters hatten sich an jenem sonnigen Oktobertag vor den Augen des Burgtrios in die kalten Fluten gestürzt, was für Italiener, wie der Burg immer von seinen Kolleginnen erfährt, gänzlich unmöglich ist. Wenn einer im Oktober in Italien in Seen oder Meere hüpft, ist es Im Zweifel immer ein Bundesdeutscher.

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