Freitag, 30. November 2007

80 Jahre frisch und froh, Oma mach nur weiter so

Am Morgen fuhr der Mentalo die Mutter zur Omma, die an ihrem 80. Wiegenfest einen Tag der offenen Tür veranstaltete. Der Mentalo frühstückte nur kurz und fuhr dann zu dem Frisör, der ihm auch schon mit zwei Jahren zum ersten Mal auf dem Hochstuhl die Haare geschnitten hatte. In dessen Urexweiler Filiale hält er im Herrensalon immer ein zwei Flaschen Schnaps bereit für die älteren Herren, die sich dort ihre paar Häärchen schnibbeln lassen und den Heimweg danach gestärkt antreten wollen. Wieder frisiert zu Hause legte sich der Mentalo vor den Fernseher und faulenzte herrlich bei verschiedenen Tierfilmen, Tierarztdokus und Zoodokumentationen, die offenbar immer mehrteilige - meistens dreiteilige - Namen haben müssen wie Giraffe, Erdmännchen & Co., Seehund, Puma & Co. oder Menschen, Tiere und Doktoren.
Am Nachmittag dann Kaffee und Kuchen zu Hause bei Oma und am Abend fand man sich in der Karlsberg Klause, einem urigen Lokal im Herzen Welschbachs, zusammen, um bei einem guten saarländischen Abendessen und mehreren Reden den Geburtstag gebührend zu feiern. Der Mentalo traf auf mehr oder weniger bekannte und unbekannte Verwandtschaft und Freunde der Oma und freute sich besonders über die trinkfreudigen Damen vom Kegelverein, dem die Großmutter seit 50 Jahren angehört und mitgründete.

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Donnerstag, 29. November 2007

Erst im zweiten Anlauf...

...konnte der Mentalo Richtung Heimat aufbrechen. Am gestrigen Abend war leider das Ticket immer noch nicht angekommen und daher beschloss er, sich einfach am Bahnhof ein neues zu kaufen. Die Dame hinterm Schalter war sehr bemüht, konnte aber das Ziel "St. Wendel" leider nicht im Computer finden, obwohl der Mentalo sich vorher die Verbindung bei ferroviedellostato.it angeschaut hatte. Die scheinen nicht miteinander vernetzt zu sein. Also stieg er samt Koffer und Rucksack wieder in den Zug zurück nach Trento. Zuvor hatte er sich für den Folgetag eine Fahrkarte nach München gekauft. Diese Stadt war glücklicherweise im Computer. In München würde genug Zeit bleiben, sich am Automaten einen Fahrschein zu lösen.
Am Morgen fuhr er dann um 7:58 Uhr endlich über den Brenner vorbei am neuen Outlet-Store durch das winterlich verschneite Österreich nach München, aß das obligatorische Hähnchen und eine XXL-Pommes und kam schließlich am Abend um 18:25 Uhr in Illingen (Saar) an. Dort wartete die Mama, die ihn dann mit nach Hause nahm. Dort hatte sie lecker Schnitzel für ihn zubereitet. Danach Besuch bei der einradfahrenden Anna, seinem Patenkind, die das Vehikel schon ganz schön gut im Griff hat. Later that night schaute er bei seinen Musikerkolleg(inn)en, der Sticherm war auch da und guter Dinge, vorbei und es wurde bei einigen Bieren mal wieder ziemlich spät.

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Mittwoch, 28. November 2007

Wenn der Postmann gar nicht klingelt...

Am 12.11.07 hat der Mentalo bei der Bahn eine Fahrkarte bestellt, die dann nach Urexweiler und von Muttern direkt nach Bozen, an die Mentalos Adresse an der FUB versendet wurde. Bis zum jetzigen Zeitpunkt ist die ersehnte Karte, mit der der Mentalo am Abend mit dem Nachtzug nach Deutschland fahren wollte, noch nicht angekommen. Die nächste interne Postlieferung kommt am Nachmittag. Sollte der Fahrschein bei der Fuhre nicht dabei sein, wird der Mentalo wohl am Abend einen neuen kaufen müssen. Poste italiane!

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Montag, 26. November 2007

Celentano's back

Am Morgen ging der Mentalo in Richtung Bahnhof und sah einen traumhaften Mond, ja, einen Vollmond, nicht den über Burbon Street. Ein Arbeitstag wartete auf ihn, der nicht so hart sein würde. Während des Tages freute er sich schon auf den Abend, denn da würde Adriano Celentanos neue Show übertragen, die mit großem medialem Tam Tam angekündigt worden war. Rockpolitik, die letzte Show des "Ragazzo" aus der Via Gluck, war mit fast 46% Zuschaueranteil eine der erfolgreichsten der italienischen Fernsehgeschichte gewesen. Diese hatte der Mentalo damals als Dozent an der Universität des Saarlandes jede Woche seinen Studierenden gezeigt. Eine dieser Studierenden, die vor zwei Jahren über Erasmus in Saarbrücken studiert hatte, hatte sich vor ein paar Tagen bei ihm gemeldet, um ihn um einen Gefallen zu bitten. Sie wolle mit einigen Freunde(inn)en ein paar Tage in Südtirol in einem Häuschen verbringen, ob er da nicht ein paar Vorschläge hätte?
Ich heiße *** und hab mein Erasmus vor 2 Jahren in Saarbrücken gemacht. Vielleicht erinnern Sie sich auf mich und meine Kollegin Erika, die zum Projektion "Rockpolitik" von Celentano kamen... Wie läuft jetzt in Bozen? Hier alles ok, aber ich vermisse Deutschland...... Doch im Moment freue ich mich auf ein Silvester in Süd-Tirol / Trentino oder jedenfalls im Gebirge vom Veneto (ich wohne in Padua). Haben Sie Hinweise, um ein Apartment für 7-8 Personen dort zu suchen? Wir brauchen nicht Ski zu fahren, nur ganz einfach Spaß mit Freunde einige Tagen zu haben.
Eine Antwort ist der Mentalo noch schuldig, da muss er sich erst drum kümmern. Am Abend war Celentano angesagt, doch der Empfang von Rai1 war so schlecht, dass er leider davon absehen musste. Mist, verdammter!

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Sonntag, 25. November 2007

Auch am Sonntag...

...war die Messe offen und so hatten sie den Single Mentalo an diesem Tag dazu verpflichtet, dort zu arbeiten, denn die Damen mussten sich natürlich um Kinder oder Freunde kümmern. Es war ein Tag voller interessanter Gespräche und teils weniger intelligenteren Fragen. So wollten einige eine Fakulät studieren und andere wollten wissen, wie eine Universität oder die FUB funktioniert, worauf der Mentalo gerne "Bene!" geantwortet hätte. Die Franzi auf dem Foto machte übrigens ihre letzte Messe. Wir werden sie sehr vermissen. Um 15 Uhr, kurz bevor die Messe endete, fand ein Konzert der Bigband des Rai Sender Bozen statt, die unter anderem "Just the way you are" von Billy Joel intonierte. Das war ganz nett, doch bei den Beratungsgesprächen eher störend.

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Samstag, 24. November 2007

Ein freier Tag...

..war drin in dieser Messewoche und so hatte er sich mit dem Linksrheinischen verabredet, um das ein oder andere Museum (Rovereto und MART sind hier das Stichwort!) unsicher zu machen, doch das Wetter machte den beiden einen Strich durch die sprichwörtliche Rechnung. Es goss in Strömen und da wollte man den ebenso sprichwörtlichen Hund nicht vors Loch schicken. Am Abend dann "Che tempo che fa" mit Ken Follet als Gast. Eine Enttäuschung sondersgleichen.

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Freitag, 23. November 2007

Messe Futurum

Am Wochenende fand die viertägige Bildungsmesse namens Futurum in Bozen statt und der Mentalo hatte die Personalplanung als Auftrag. Am heutigen Freitag ging er am Nachmittag dort längs, um zu sehen, wie das klappte. Es funktionierte gut und als er um halb sieben sein letztes Beratungsgespräch hinter sich gebracht hatte, war er zufrieden, denn die Messe war besser als er gedacht hatte.

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Mittwoch, 21. November 2007

Wochenkino: Angel

Vor zwei Wochen hatte der Mentalo sich mit einer Freundin geschworen, einmal pro Woche mit ihr ins Kino zu gehen. Bis jetzt hat das geklappt, denn heute haben die beiden sich den neuen Film von Francois Ozon (Acht Frauen) angeschaut. Ein opulenter postmoderner Kostümschinken mit grandiosen Bildern und Bildkompositionen à la Hollywood der 50er Jahre, der großes Vergnügen bereitete. Die Geschichte einer Schriftstellerin, die es aus einem kleinen Dorf auf die große literarische Bühne schafft.

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Dienstag, 20. November 2007

Mentalos persönliche Immobilienberaterin

Am Nachmittag rief die Gattin des Linksrheinischen an. Sie bot ihm die Wohnung der Freundin einer Freundin in Gardolo in der Nähe des Schwimmbades an, die sich der Mentalo nun am Wochenende anschauen wird. Am gestrigen Abend hatte ihm die Maura bei einer Pizza im Ristorante Primavera im winterlich kalten Trient schon mitgeteilt, dass die Wohnung, die er sich vor nicht allzu Zeit langer angeschaut hatte, die ideale Wahl wäre, denn sie hätte selbst bei deren Einrichtung mitgewirkt. Nun muss er sich diese Wohnung nochmals ansehen, wenn sie fertig eingerichtet ist, um eine Entscheidung zu treffen.

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Montag, 19. November 2007

Nachtrag zur Einweihung des 3. Bauabschnitts der FUB

Am letzten Freitag wurde der neue Bauabschnitt, der Sitz der Fakultät für Design und Künste und der Sitz des Rektorats eingeweiht. Der Luis war da und noch einige andere politische Würdenträger. Auch der Mentalo ging mit der Vreni und einer weiteren Kollegin dorthin. Nach der Vorstellung der Bauten und einigen weniger wichtigen Reden bewunderten die Kolleg(inn)en den neuen Bau der Designer, der wirklich gelungen ist, vor allem der sechste Stock, von dem aus man einen atemberaubenden Blick in die Täler hat. Danach wurde den Anwesenden das Rektorat (im Vordergrund auf dem Foto die Vreni) gezeigt, das auch als ziemlich gelungen bezeichnet werden muss. Guter Wein wurde drinnen gereicht und draußen hatte man einen Stand aufgebaut, an dem Glühwein und Kastanien gereicht wurden. Ein guter Auftakt für den anschließenden Abend...

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Sonntag, 18. November 2007

Ein gemütlicher Sonntag

Am Sonntag hatte der Mentalo wenig Lust, Großes zu unternehmen. Ein kurzer Spaziergang durch die Altstadt, ein Kaffee in einer Bar und schon war er wieder zu Hause und las in seiner aktuellen Lektüre mit dem Titel Europe, einem Roman des in Italien lebenden Schriftstellers Tim Parks. Empfehlenswert!

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Samstag, 17. November 2007

Gepflegtes Couching...

...war am Samstag angesagt, denn der Abend hatte den Mentalo doch ganz schön geschafft. Die Wohnung wurde gereinigt und Telefonate wurden geführt. Am Abend "Che tempo che fa" und dann Bettingen.

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Freitag, 16. November 2007

Törggelen der FUB

Michael Flatley, so heißt der Erfinder von Riverdance, auch wenn dem Mentalo das während des Törggelens nicht mehr einfallen wollte. Der Abend begann mit einer Einweihungsfeier im neuen Gebäude, wo er den Linksrheinischen traf, der dann während der Feier im neuen Rektorat nach einem kurzen Plausch mit der Generaldirektorin vorschlug, noch einen typischen Schurz zu kaufen, damit man wenigstens ein wenig landestypisch auftreten könne. In der Einladung zum Abend stand geschrieben, dass denjenigen die entweder in Lederhosen oder im Dirdl kommen würden, eine Flasche Wein überreicht würde. In den historischen Lauben wurden sie im kultigen Geschäft einer gut aufgelegten Südtirolerin fündig. Der Linksrheinische kaufte einen der typischen blauen Schurze, die hier "Firtig" heißen, mit der Aufschrift "Ich bin der Chef", während der Mentalo ganz speichelleckerisch für "Mir ist so wohl in Südtirol" optierte.
Vor Ort wurden die Teile dann auf der Toilette des Terlhofes angelegt und als die beiden in den Gastraum traten wurden sie mehr als positiv empfangen. Das Programm war typisch: Ziehharmonikaspiel, Gesang und Tanz und gutes Essen (Würste, Knödel, Gerstensuppe, Sauerkraut, Wein und Schnaps). Die Vreni war sehr gut gelaunt, die Tschu dito, auch wenn sie ob der Rock Night ein wenig blass um die Nase war. Am Ende bekamen die beiden Piefkes dann die Flaschen Wein überreicht, wobei eine "sul luogo" gekillt wurde. Als der Bus dann in Bozen ankam, war noch genügend Zeit einen Blick in den In-Club Mirò zu werfen, wo sie sich an jenem Abend jedoch ein wenig deplatziert fühlten. Um 1:20 Uhr fuhr sie der Euronight nach Trient.

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Donnerstag, 15. November 2007

Wie man sich bettet, so liegt man oder Kissenkauf ist Vertrauenssache

Am gestrigen Abend wollte der Mentalo eigentlich nochmals in seinem Lieblingsschuhgeschäft vorbeischauen, wo einige Paare bis zu 70% herabgesetzt sind, besonders die Übergrößen. Der Mentalo trägt 44, was in Deutschland ziemlich normal ist, hier hingegen quasi als Übergröße gilt und daher waren Schuhe in dieser Größe bei seinem letzten Besuch dort fast durchweg um 70% reduziert. Der Wind blies jedoch so kalt und stark, dass er davon Abstand nahm.
Auf dem Weg in die Straße des Mantelteilers huschte sein Blick über die Auslage eines Ladens, der Decken und Linnen feilbot. Ein Kissen, kam es ihm schlagartig in den Sinn, ein Kissen braucht er. Schon war er im Laden drin, lernte, dass Kopfkissen nicht "cuscino" sondern "guanciale", also Wangenkissen (von it. guancia) -, heißt und dass es Südtiroler Daunen gibt und Kissen nicht gleich Kissen und Daune nicht gleich Daune ist. Der Verkäufer war ein Mann vom Fach und klärte den Ahnungslosen auf. Die höchste Filling Power haben Sibirische Daunen. Die Daunen der Eiderente, die sogenannten Eiederdaunen sind das beste vom besten...
Geschlafen hat er jedenfalls sehr gut auf seinem neuen Federkissen!

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Mittwoch, 14. November 2007

Eine Feier jagt die andere...

Nicht nur dass, wie die Tschu schon geschrieben hat, am Freitag das alljährliche Törggelen der FUB stattfindet, nein, auch die Universitätsbibliothek wird am 27. November ihr Zehnjähriges feiern und nicht zuletzt wird übermorgen das neue Gebäude der Universität in der Spitalstraße feierlich übergeben. Auch der Luis wird da sein und alle anderen wichtigen Persönlichkeiten. Große Schatten werfen ihre Ereignisse voraus...

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Dienstag, 13. November 2007

Die Vizekönige

Mentalos Vorbildung zog ihn ins Kino. I Viceré, ein Film von Roberto Faenza, der den herrlichen Sostiene Pereira, den letzten italienischen Film mit dem großen Mastroianni, gedreht hatte (lustige Appositionskette), klang vielversprechend. Während seines Studiums hatte er den gleichnamigen, veristischen Roman von Federico De Roberto gelesen und nun wollte er mal sehen, wie das Ganze auf Zelluloid gebannt worden war. Der erste Teil war ganz amüsant, da er aus der Perspektive eines Jungen erzählt wird, doch mehr und mehr entpuppt sich der Film als ein eher nur fernsehtaugliches Kostümdrama und gleichzeitig eine vorhersehbare Familiensaga. Vater mausert sich nach dem Tod von dessen Mutter innerhalb einer alten sizilianischen Adelsgeschlechtes zum unangefochtenen Familienoberhaupt, in dem er die Verwandten gegeneinander ausspielt (trägt Züge vom Paten), Sohn rebelliert, kommt ins Kloster und am Ende übernimmt der Sohn nach dem Tod des Vaters dessen vorher so gehasste Rolle und damit dessen Machtposition innerhalb der Familie. Der Film endet mit den historischen Worten des Neo-Bürgermeisters, der Massimo D'Azeglio zitiert: "Nun da wir Italien erschaffen haben, müssen wir nur noch die Italiener erschaffen"!

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Sonntag, 11. November 2007

Auf Wohnungssuche

Am Freitag hatte der Mentalo sich eine schöne neue Wohnung angeschaut, denn er muss schon wieder umziehen, da die Vermieterin Eigenbedarf angemeldet hat. Sie bot ihm jedoch gleich eine neue Wohnung an, die gerade fertig gestellt wird. Sie hat zwei Balkone (einen im Schlafzimmer und einen kleinen im Bad), Sichtbalken und herrliches Parkett im Schlafzimmer. Da keine Wohnung perfekt ist, hat auch diese einen Nachteil. Sie ist ziemlich weit vom Bahnhof entfernt, etwa 15 Minuten mit dem Bus. Um dies herauszufinden, setzte sich der Mentalo am Morgen in den Bus und fuhr in das Viertel. Das Haus ist schön und in der Nähe befinden sich ein großer Supermarkt, eine Metzgerei und mehrere Bars. Den Rückweg legte er zu Fuß zurück und war in 15 Minuten im Zentrum. In der engeren Auswahl ist diese Wohnung auf jeden Fall, vor allem wegen der Miete, die mit 500 Euro für eine ganz neue Wohnung in Trient ziemlich niedrig ausfällt.

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Samstag, 10. November 2007

Tag der Hausarbeit

Am Morgen packte der Putzfimmel den Mentalo und so verbrachte er mehr als 3 Stunden damit, die Wohnung auf Vordermann zu bringen, obwohl kein General aus fernen Destinationen heimkehrte. Danach belohnte er sich mit leckeren Spaghetti mit einer Gamberisoße.

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Freitag, 9. November 2007

Das Venedig Italiens

Als der Mentalo im Jahr 2003 mit seinem Freund Sticherm nach Venedig fuhr, um dort Silvester zu feiern, fiel ihnen damals auf, dass es nicht nur ein Venedig gibt. Die Lagunenstadt ist nicht nur in Las Vegas nachgebaut, sondern scheint auch in vielen anderen Ländern zu existieren. Von Strasburg sagt man es sei das Venedig Frankreichs, das holländische Giethoorn wird als Venedig des Nordens bezeichnet. In Deutschland wird nicht nur Passau und Freiburg sondern auch Konstanz und gar der ganze Spreewald offenbar so genannt. Die Liste ließe sich sicher noch weiterführen. Die beiden Freunde machten sich in diesem Zusammenhang darüber lustig, dass sie nun im Venedig Italiens Silvester feiern durften. Übrigens ein unglaubliches Erlebnis, auf dem Markusplatz und in den Giardini della Biennale. Leider war der Neujahrstag ein wenig getrübt von Mentalos starker Erkältung und Sticherms blutigen Blasen an den Fersen.
In der Zeit dieser Woche nun, las der Mentalo bei Herrn Martenstein von einem ähnlichen Namensgebungsproblem:

Während in der Vergangenheit deutsche Gegenden mit Bergen automatisch als „Schweiz“ bezeichnet wurden (Sächsische Schweiz, Holsteinische Schweiz, Märkische Schweiz und so weiter), gibt es in der Gegenwart offenbar den Trend, alles Hügelige zur Toskana zu ernennen. Wenn man auf einer Deutschlandkarte gewissenhaft alle Schweizen und sämtliche Toskanen einzeichnet, stellt man fest, dass ganz Deutschland von Schweizen und Toskanen bedeckt ist.
Das heißt, die Frage, ob jemand von ostdeutscher oder westdeutscher Identität ist, verliert an Bedeutung zugunsten der Frage, ob man zu den deutschen Schweizern oder den deutschen Toskanern gehört. Anders gesagt, die geistige Teilung Deutschlands steht vor einer Wende. Einige Gegenden verfügen sogar auf engstem Raum über beides, eine Toskana und eine Schweiz. Irre – die fränkische Toskana gehört teilweise zum Naturpark Fränkische Schweiz! Während es in Berlin auf engstem Raum ein Ost- und ein Westdeutschland gibt, kann die Stadt Bamberg in unmittelbarer Nachbarschaft eine Toskana und eine Schweiz aufweisen. Bamberg ist das Berlin der Zukunft.

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Donnerstag, 8. November 2007

Flaggen unserer Väter

Nach einem ereignislosen Arbeitstag in Brixen schaute sich der Mentalo einen Film auf DVD an, den ihm der Linksrheinische am Morgen im Zug liebenswürdigerwiese ausgeliehen hatte. Der alte Clint wird mit den Jahren immer besser. Ein ungemein guter Film, dieser Flags of Our Fathers!
Der Mentalo erinnerte sich im Bezug auf diesen außergewöhnlichen Schauspieler und Regisseur daran, dass er in einem Buch zum Spaghetti-Western, das ihm geschenkt worden war, ein Bild des jungen Mimen zu Pferde während der Dreharbeiten in Cinecittà gesehen hatte. Im Hintergrund sieht man deutlich Michelangelos Kuppel des Petersdoms. Ein herrlicher Kontrast!

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Dienstag, 6. November 2007

Visita medica

Am Morgen hätte der Mentalo es fast vergessen. Da er sich bei der FUB unbefristet verdingt hat, musste er sich einer Arbeitsuntersuchung unterziehen. Zum ersten Mal ging er also zum Arzt in Italien, d.h. so ganz richtig ist das nicht, denn im Jahr 1993, kurz nach seiner Ankunft in Turin, war er schon mal mit einem entzündeten Weisheitszahn bei einem Zahndoktor namens Santià, an dessen Namen er sich deswegen so gut erinnert, weil dieser ihm die Behandlung und auch die nötigen Antibiotika gratis überließ. Thanks, Doc!
Doch nun zurück in die Gegenwart. Der Mentalo schlenderte also über die Fahrradbrücke vorbei am Fahrradzähler über die Talfer in die Neustiftstraße, wo ein Gesundheitsinstitut solche Untersuchungen im Auftrag verschiedener Arbeitgeber durchführt. Der Doc war sehr bemüht und fragte ihn nach seinen Gewohnheiten aus. Untersucht wurden die Herztöne ("Ottimi!"), der Blutdruck (120 zu 80: "Ottima!) und die Augen: auch da beste Werte. Also keine Aussicht auf ein intellektualisierendes Nasenfahrrad - womöglich sogar eines mit divergierenden Bügeln - , meinte der Mann im weißen Kittel, höchstens eine Lesebrille in zehn Jahren. Am Nachmittag bearbeitete der Mentalo die Schnupperwochenstatistik.

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Montag, 5. November 2007

Im Trentino vom Bär verfolgt

Gerade hat der Mentalo im Regionalfernsehen gehört, dass offenbar ein Mann in den Bergen des Trentino von einem der hier vor ein Paar Jahren ausgesetzten Bären verfolgt wurde. Bruno ist hier das Stichwort! Er konnte gerettet werden. Mehr gibt es zum heutigen Tag auch nicht zu berichten.

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Sonntag, 4. November 2007

Frühstück im Viennese

Nach dieser Nachricht traf sich der Mentalo mit einer Freundin zum Frühstück im Viennese, einem kleinen Café mit einem großen Angebot an Köstlichkeiten. Die beiden lasen Zeitung und unterhielten sich über den Zustand der Welt. Danach spazierten sie durch die Altstadt und um 17 Uhr war der Mentalo rechtzeitig zum Bundesliga-Streaming wieder in der Straße des Mantelteilers. Am Abend dann die neuste Folge von Che tempo che fa, in der unter anderem der 1979 geborene Autor Roberto Saviano zu Gast war, dessen dokumentarischer Roman zur Mafia ihm eine Eskorte und sicher einige Tantiemen eingebracht hat. Allein in Italien ist er über 800.00 Mal über den Ladentisch gegangen. Auf Deutsch liegt er bereits vor und in mehr als 20 anderen Sprachen. in den USA erscheint er in Kürze.

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In Memoriam Gertrud Naumann

Between the desire,
And the spasm
Between the potency,
And the existence
Between the essence,
And the descent
Falls the Shadow

For Thine is the Kingdom
For Thine is, Life is, For Thine is the

This is the way the world ends
This is the way the world ends
This is the way the world ends
Not with a bang but a whimper.

T.S. Eliot, "The Hollow Men" (1925)

Am Morgen rief Mentalos Mutter an und teilte ihm unumwunden mit, dass Gertrud Naumann, seine Lieblingswirtin und über mehrere Ecken mit ihm Verwandte, in der Nacht mehr als unerwartet wortwörtlich entschlafen war. Das traf den Mentalo sehr, kannte er die Dame doch seit seiner Geburt und daher diese paar Verse, um an eine ungewöhnliche, ihm immer wohl gesonnene Frau zu erinnern.
Einige Leser/innen dieses Blogs, hier besonders die Weihnachtskegler, werden sie gekannt haben, immer zuvorkommend, mit Stil, eine unglaublich gute Köchin und Opernkennerin - sie nannte den Mentalo immer Mario del Monaco - und noch so vieles mehr.
Sie fehlt, jetzt schon!

Samstag, 3. November 2007

Brixen bei brilliantem Wetter

Am Morgen fuhr der Mentalo abermals gen Norden, wo schon die Franzi und die Mari auf ihn warteten. Die hatten versprochen, ihm einmal Brixen zu zeigen, denn obwohl der Mentalo dort schon seit mehr als eineinhalb Jahren hin fährt, kannte er fast keine Sehenswürdigkeit der Stadt. So wurde ihm unter anderem gezeigt:

  • das Forum, wo Großveranstaltungen jeglicher Art stattfinden,
  • das alte Astra-Kino mit den unbequemen Sperrsitzen und ohne nennenswerte Heizung,
  • das schöne alte Viertel namens Stufels mit dem Off-Theater Dekadenz,
  • der weißen Turm und der Dom,
  • ein schöner Buschenschank in den umliegenden Hügeln, wo man Knödel und Schlutzkrapfen (kurz: Schlutzer) aß und den herlichen Blick über das Eisacktal genoss,
  • das Priesterseminar und schließlich: das Hotel Elephant.

Das Hotel Elephant ist ein sehr gediegenes Etablissement mit edelster Einrichtung. Hier soll im Jahre 1550 einem indischen Elephanten auf seiner Durchreise nach Wien für vierzehn Tage Obdach gewährt worden sein. Auf dem Balkon des Hotels trank man etwas und schaute der Sonne dankbar beim Untergehen zu.

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Freitag, 2. November 2007

All alone in the office...

Ab Nachmittag war der Mentalo alleine im Büro und machte Ablage. Am Abend hatte dann der Zug mehr als eine halbe Stunde Verspätung. Da musste er sich sputen, um zum Abendessen beim Linksrheinischen und dessen Gattin auch pünktlich auf der Matte zu stehen. Den beiden brachte er eine große Tüte Walnüsse aus Urexweiler mit. Eulen nach Athen tragen... Es wurde sehr gut gegessen und man klönte bei gutem lokalen Rotwein und Grappa bis spät, beredete dies und das.

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Donnerstag, 1. November 2007

Poularde vs. Mosna

Was dem Tanko die Poularde ist dem Mentalo die Rosticceria Mosna. Nach einem Spaziergang durch das herbstliche Trient ging er zur erwähnten Grillerei und besorgte sich mal wieder einen halben Hahn mit Pommes. In dem Laden ist mittags immer so viel los, dass man ein Zettelchen ziehen und damit darauf warten muss, dass man dran kommt. Dort wird alles angeboten, was das Herz begehrt. Das geht von Hähnchen und Schweinshaxen (südt. Schweinestelze) über Wachteln bis zu Jakobsmuscheln und anderem Fisch, doch bei diesen ist der Mentalo mehr als skeptisch. Die sollten doch besser frisch zubereite und angeboten werden. Am Eingang prangt übrigens ein Schild mit der Aufschrift: "Man spricht deutsch". Das probierte der Mentalo dann doch lieber nicht aus. An dieser Stelle nochmals ein Lob an Jedöns für das herrliche Wortspiel zum Kürbisfeiertag. Großes Kino, Giovanni!

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