Dienstag, 13. November 2007

Die Vizekönige

Mentalos Vorbildung zog ihn ins Kino. I Viceré, ein Film von Roberto Faenza, der den herrlichen Sostiene Pereira, den letzten italienischen Film mit dem großen Mastroianni, gedreht hatte (lustige Appositionskette), klang vielversprechend. Während seines Studiums hatte er den gleichnamigen, veristischen Roman von Federico De Roberto gelesen und nun wollte er mal sehen, wie das Ganze auf Zelluloid gebannt worden war. Der erste Teil war ganz amüsant, da er aus der Perspektive eines Jungen erzählt wird, doch mehr und mehr entpuppt sich der Film als ein eher nur fernsehtaugliches Kostümdrama und gleichzeitig eine vorhersehbare Familiensaga. Vater mausert sich nach dem Tod von dessen Mutter innerhalb einer alten sizilianischen Adelsgeschlechtes zum unangefochtenen Familienoberhaupt, in dem er die Verwandten gegeneinander ausspielt (trägt Züge vom Paten), Sohn rebelliert, kommt ins Kloster und am Ende übernimmt der Sohn nach dem Tod des Vaters dessen vorher so gehasste Rolle und damit dessen Machtposition innerhalb der Familie. Der Film endet mit den historischen Worten des Neo-Bürgermeisters, der Massimo D'Azeglio zitiert: "Nun da wir Italien erschaffen haben, müssen wir nur noch die Italiener erschaffen"!

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