Visita medica
Am Morgen hätte der Mentalo es fast vergessen. Da er sich bei der FUB unbefristet verdingt hat, musste er sich einer Arbeitsuntersuchung unterziehen. Zum ersten Mal ging er also zum Arzt in Italien, d.h. so ganz richtig ist das nicht, denn im Jahr 1993, kurz nach seiner Ankunft in Turin, war er schon mal mit einem entzündeten Weisheitszahn bei einem Zahndoktor namens Santià, an dessen Namen er sich deswegen so gut erinnert, weil dieser ihm die Behandlung und auch die nötigen Antibiotika gratis überließ. Thanks, Doc!
Doch nun zurück in die Gegenwart. Der Mentalo schlenderte also über die Fahrradbrücke vorbei am Fahrradzähler über die Talfer in die Neustiftstraße, wo ein Gesundheitsinstitut solche Untersuchungen im Auftrag verschiedener Arbeitgeber durchführt. Der Doc war sehr bemüht und fragte ihn nach seinen Gewohnheiten aus. Untersucht wurden die Herztöne ("Ottimi!"), der Blutdruck (120 zu 80: "Ottima!) und die Augen: auch da beste Werte. Also keine Aussicht auf ein intellektualisierendes Nasenfahrrad - womöglich sogar eines mit divergierenden Bügeln - , meinte der Mann im weißen Kittel, höchstens eine Lesebrille in zehn Jahren. Am Nachmittag bearbeitete der Mentalo die Schnupperwochenstatistik.