Montag, 3. Dezember 2007

Zurück nach Italien mit Zug und Flieger

Am Morgen verließ er das Haus der Ts um kurz vor acht. Mit dem ICE ging es nach Köln/Bonn Flughafen, wo ihn eine Maschine der Tuifly für € 2,50 nach Innsbruck brachte. Der Zug Innsbruck - Trento fuhr gleich im Anschluss und um 16.03 Uhr stieg er aus diesem in der Konzilsstadt aus. Das Wochenende war nicht spurlos an ihm vorbei gegangen und so beließ er es bei einem kleinen Einkauf und ging früh ins Bett.

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Dienstag, 10. Juli 2007

Zu spät bei Opinio

Am Morgen hatte der Mentalo eine Software-Fortbildungsveranstaltung auf dem Programm, doch die italienischen Staatsbahnen wollten einfach nicht zulassen, dass er pünktlich vor Ort erscheint. Der Eurocity 188 hatte eine Verspätung von einer Stunde und 20 Minuten eingefahren. Die Zugtruppe nahm dann den Regionalzug um 8:29 Uhr und Mentalo kam zu seiner 2. Fortbildungsveranstaltung in Folge zu spät. Das Programm heißt Opinio und damit kann man kinderleicht Online-Umfragen erstellen. Am Nachmittag dann wieder Layouten des Studienführers. Zum Glück ist es eine kurze Woche, dachte er. Am Abend brachte er dann noch Hemden in die Reinigung, die bis Donnerstagabend fertig sein werden. Somit hat er die freie Auswahl für die Hochzeit des Heck2Liters am Samstag.

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Samstag, 26. Mai 2007

Wer is(s)t hier beim Vögele

Am gestrigen Freitag trafen sich die Damen und der Herr der Mensatruppe am Abend zuerst zum Aperitif im Walthers', wohin es jedoch um 19:30 Uhr nur die neue Kollegin und die Grödner Gitsch schafften, was den Mental doch ein wenig ärgerte. Der Rest der Truppe stieß um 20 Uhr hinzu und man begab sich in Bozens altehrwürdiges Wirtshaus Vögele, wo es eine ziemliche Weile dauerte bis man sich für ein Gericht aus der sehr geschmackvoll zusammengestellten Speisekarte entschieden hatte. Der Mentalo (ja, ja, Giovanni und Heck2!) lauwarmen Oktopussalat und danach, sehr unpassend, ein Wiener Schnitzel. Beide Gerichte schmeckten vorzüglich. Dazu tranken sie einen außergewöhnlichen Blauburgunder Riserva 2002, also einen Pinot Nero (schon wieder!). Die Damen genehmigten sich natürlich mehrheitlich noch einen Nachtisch und danach wurde geplaudert, wobei Vreni mal wieder die Geschichte ihrer Tante Lisi zum Besten gab, die sich fälschlicherweise zu einem Tierarzt begeben hatte, um ihre Zahnschmerzen kurieren zu lassen, was sie erst bemerkte, als sie im Behandlungszimmer vor einer Edelstahlpritsche stand. Flixis Mutter hatte tierischen Spaß dabei, der neuen Kollegin schließlich auch von Mentalos Rausch an der letztjährigen Weihnachtsfeier zu berichten, wobei Vreni wichtige, teils wenig schmeichelhafte Details beisteuerte.
Nach großem Gelächtern und viel Unitratsch ging es dann auf zum nahe gelegenen Obstmarkt, wo Bozner Studenten und einige weitere Junggebliebene vor dem Nada Mas und den anderen Kneipen des bekannten Platzes draußen herum standen (und auf den Ständen saßen) und zechten. Da schloss man sich doch gerne an! Die Damen tranken weiterhin Bergneger und der Mentalo hielt sich an große Pilsner Biere der Marke Ayinger. Die Tschu pflegte ihren Landeikomplex und die Vreni erzählte weiterhin Zoten aus ihrer bewegten Vergangenheit. Gegen 1 Uhr hieß es für den Mentalo dann, den Scheidetrunk zu stürzen und gen Bahnhof zu marschieren. Dort angekommen musste er feststellen, dass der Euronight 287 eine 25-minütige Verspätung eingefahren hatte. Als der Zug dann doch nach 10 min. ankam, stellte sich heraus, dass die Lok ausgetauscht werden musste, was dann tatsächlich zu einer Verspätung von 25 min. führte. Im Zug wurde er im Flur sitzend von einem slavischen Bauarbeiter belabert, der in Bruneck arbeitet und zur Erstkommunion seines Neffen nach Neapel unterwegs war. Er erfuhr nolens volens so einige Details über die Ausbeutung eben dieser Arbeitskräfte in Italien, stieg um 2:35 Uhr aus dem Zug und lag um 3 Uhr dann endlich zwischen den Laken.

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Dienstag, 27. Februar 2007

Spendierhosen im Eurocity 89

Abends nimmt der Mentalo meist den aus München kommenden Eurocity 89. Ein sehr zuvorkommender Kellner, immer derselbe, asiatischer Herkunft serviert ihm dann ein Getränk seiner Wahl und bleibt meist für einen kurzen Plausch stehen. Man kennt sich inzwischen und da dem nun mal so ist, hat sich offenbar auch ein gewisses Vertrauensverhältnis zwischen dem Angestellten von ChefExpress und dem Mentalo entwickelt. Als die beiden sich gestern im mittäglichen Eurocity 82 nach Brixen trafen, bestellte der Mentalo ein Wasser. Kurz vor seiner Ankunft in der Fürstbischofsstadt ging der Mentalo in die Küche, um zu zahlen, fand den Kellner mit einem Hähnchenteil in der Hand und im Mund dort vor und dieser meinte zu Mentalos Erstaunen, er solle doch bei nächster Gelegenheit zahlen. Wie er sehe, esse er ja gerade. Heute abend nun traf man sich wieder im Restaurantwagen und als der Mentalo am Ende zahlen wollte, ein Bier und ein Mineralwasser, gab der nette Mann doch glatt beide Getränke aus. Kundenbindung kann so einfach sein!

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Mittwoch, 14. Februar 2007

Kolleginnen, die im Flugzeug reisen

Am Morgen hatte der Mentalo noch seinen Dienst verrichtet, war daraufhin mit dem Zug um 14.31 Uhr in Richtung Verona aufgebrochen und nun stand er nach einem Bier in der netten Bar im Check-in-Vereich des Veroneser Flughafens und dem Kauf einer Sonnenbrille im Duty-Free-Shop in der Schlange und wartete auf den Einstieg ins Flugzeug der bekannten irischen Fluggessellschaft. Plötzlich wurde er eines reichlich wuseligen Schopfes in der Schlange vor ihm gewahr, der ihm zu denken gab. Sollte etwa? Ja, die Kollegin, welche ihn bei seiner Abenteuerfahrt im November 2006 begleitet hatte und die er - wie auch jetzt - auf der Hinfahrt in ebendiesem Flugzeug getroffen hatte, war auch wieder unterwegs in die Domstadt am Rhein. Man fuhr also nach der Landung wieder mit dem Hoppelbus von Hahn nach Köln zusammen, versicherte sich jedoch, dass die ebe erwähnte Abenteuerfahrt ein einmaliges Erlebnis bleiben sollte. In Köln aß der Mentalo eine leckere Currywurst und nahm daraufhin den ICE nach Düsseldorf, wo ein bestens aufgelegter, verkleideter Tanko ihn am Bahnhof in Empfang nahm. Zu Hause bei den Ts trank man noch ein paar Altbiere und zeigte sich gegenseitig die Verkleidungen für den großen Tag, wobei der Tanko singenderweise auf den kompletten Karnevals-Soundtrack zum Besten gab. Um 2 Uhr ging das Licht im Haus aus.

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Dienstag, 6. Februar 2007

Sciopero dei benzinai

Am Abend fuhr der Mentalo in aller Ruhe gen Trient und da vertraute ihm doch eine Freundin im Eurocity 89 an, dass heute die Tankstelleninaber streiken. In Italien bedeutet Streik immer noch Streik, wie im Übrigen,in Frankreich auch. Das heißt, dass nichts geht! Nervös wurde der Mentalo und da fuhr er auch gleich als er zu Hause war zur Tanke mit dem Tankstellenhund und traf auf eine riesige Blechschlange mit besorgten Autofahrern, die alle für die nächsten beiden Tage volltanken wollten. Zum Glück war er noch früh genug dran und da konnte er in aller Ruhe den fast leeren Tank füllen, welcher ihn am morgigen Tag nach Riva del Garda, an den so genannten See, bringen muss, da er dort einen wichtigen Termin hat. Hätte er das mit dem Streik nicht erfahren, wär es wohl peinlich geworden: "Die Freie Universität Bozen kann wegen des Streiks nicht anwesend sein!"
Zu Agathe Bauer fällt dem Burg dann noch ein, dass er schon länger damit beschäftigt ist, Beispiele für falsches Verständnis englischer Textzeilen zu suchen. Das beste Beispiel dafür stammt von einem Düsseldorfer Freund, der statt "Football's coming home" immer " Bad boys coming home" gesungen und gedacht hatte. Kurze Zeit später wurde das Buch Der weiße Neger Wumbaba veröffentlicht, welches solche Fehlleistungen nicht nur bei englischen Texten beschreibt. Wofür der Liedtext "Der weiße Neger Wumbaba" steht, kann die Blogosphäre sich mal selbst fragen...

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Freitag, 26. Januar 2007

Buridans Esel

Im Zug gestern konnte der Burg wieder Zeuge italienischer Entscheidungsfindungs- und Verabredungsstrategien werden. nachdem über den Tag mehrere E-Mails durch die Glasfaserkabel gejagt worden waren und man sich schließlich darauf einigen konnte, dass alle sich am Abend zur Ansicht von Bobby im Café im Astra Treffen, sagte die erste Freundin dann kurz nach dem Einsteigen in den Zug ab. Sie müsse noch ein "Ragù", was soviel wie Hackfleischsoße heißt, machen und das müsse ja 4 Stunden kochen. Da waren's nur noch 4. Auch der Mentalo war eher müde und hatte wenig Lust. Während der ganzen Fahrt schwankte er wie Buridans Esel zwischen hingehen und nach Hause gehen. Vom Gleichnis des Herrn Buridan hatte die eben erwähnte Freundin dem Mentalo erzählt. Wieder was gelernt! Als dann eine der Kinomitgängerinnen sich bei der Freundin per Handy meldete kam heraus, dass der Film gar nicht läuft, da der Kinomitgänger falsch geschaut hatte. Da konnte der Burg ja einfach nach Hause. Manchmal muss man einfach nur warten und dann entscheiden die Umstände für einen, wobei man dann zwar immer Opfer ist, aber nicht zwangsläufig unglücklich darüber sein muss. Da fällt dem Mentalo eine Melodei aus den goldenen 80ern ein: "Victims of circumstance that's what we are..."

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Samstag, 30. Dezember 2006

Ab an die Düssel, hicks!

Mit belegtem Hals und dickem Kopf machte sich der Burg dann am Nachmittag über die Nahe-Strecke auf ins Land des alten Bieres. Der Tanko holte ihn - auch er ziemlich erkältet - ab. Am Abend saß man dann bei Bier und Wein um den antiken Tisch in Pegels Esszimmer. Irgendwann nach Plausch und so bekam der Burg einen wahnsinnigen Schluckauf, der nicht mehr enden wollte, was ihm die Konversation mit der achtköpfigen Truppe so sehr erschwerte, dass er sich ins Wohnzimmer zurückzog, wo schon das Sofa für ihn präpariert war. Zur Bekämpfung eines Singultus gibt es viele konkurrierende Heilmethoden. Dem Burg half das Wärmen des Zwerchfells.

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Donnerstag, 14. Dezember 2006

Es fährt ein Zug nach Nirgendwo: Lokführer sind keine Piloten

Am gestrigen Morgen ist auf der Höhe von Borghetto auf der Strecke Verona - Trento um 5.35 Uhr ein Güterzug in einen weiteren Güterzug, der an einem Haltesignal stand hineingerauscht, was zum Tod der beiden Lokführer des aufgefahrenen Zuges geführt hat. Noch zu etwas anderem hat dies - wie der geneigte Leser sich sicher denken wird - geführt. In Trient ist aus dieser RIchtung in der Folge natürlich kein Zug mehr angekommen und der Mentalo stand frierend auf dem Bahnsteig. Die ganze Pendlermeute war in heller Aufregung. Zum Glück wurde am Montag der alljährliche Fahrplanwechsel vollzogen, der einen Zug aus Bassano del Grappa am schönen Brenta vorsieht. Dieser kommt aus der Valsugana also nicht aus der Richtung, die wegen des Unfalls gesperrt war. Ansonsten fuhren kaum Züge und am Abend war dies immer noch der Fall. Es gibt halt einfach zwischen Verona und Brenner nur eine zweigleisige Strecke, was bei einem Unfall obige verheerende Konsequenzen hat.
Hier in Italien spricht man übrigens seit neustem auch von "a bordo di", also an Bord des Zuges. Von BordRestaurant jedoch ist hier immer noch nicht die Rede. In Deutschland wird es wohl nicht mehr lange dauern und man wird den Mann im "Cockpit" des Zuges dann nur noch Zugpilot nennen. Das hängt wohl mit den Hochgeschwindigkeitszügen zusammen, sicher ist es aber auch eine Werbestrategie, um dem Bahnreisenden zu suggerieren, er reise so schnell wie mit dem Flugzeug. "An Bord" hingegen ist eigentlich ein Ausdruck aus der Schifffahrt und LZ 129 "Hindenburg" war ja auch ein so genanntes Luftschiff, das im amerikanischen Lakehurst abgestürzt ist, nicht untergegangen. Deren Absturz hat jedoch den Untergang der Luftschifffahrt eingeleitet. Metaphern über Metaphern!

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Dienstag, 12. Dezember 2006

So kann es auch gehen...

Nach der letzten desaströsen Erfahrung mit der Billigairline aus Irland, hat der Mentalo von gestern nur Gutes zu berichten. Er war um kurz vor drei am Flughafen. Abflug war um 15.45 Uhr und das pünktlich. Statt um 17.20 Uhr landete der Pilot die Maschine dann schon um kurz vor fünf. Direkt vor der Tür wartete der Shuttle-Bus und am Bahnhof dann eine Viertelstunde später der Interregio nach Brenner. Den Schlüssel drehte der Burg dann um kurz vor sieben im Schloss. So sollte es immer sein!

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Freitag, 1. Dezember 2006

Tränitalia

Die italienischen (Noch-)Staatsbahnen heißen Trenitalia und schon häufiger hat der Mentalo - und nun auch die prinzipielle Eva - etwas über dieses Unternehmen geschrieben. Da schreibt der südtiroler Europaparlamentsabgeordnete Sepp Kusstatscher in den letzten Tagen auf seinem Blog - der Titel spricht Bände: Sepp in Europa - über etwas, das den Burg am Brixner Bahnhof auch schon ein paarmal genervt hat. Es fällt einem einfach immer wieder auf, dass gewissen Menschen dieselben Dinge auffallen. So auch Herrn Martenstein, der in seinen Lebenszeichen in der Zeit über das gemeinsame Kochen schreibt und dabei Mentalos Credo von der Diktatur in der Küche bestätigt. Er schreibt:

Über das Kochen kann ich nur sagen, dass man, wenn man zu zweit kocht, auf klare Rollenverteilung und Hierarchie achten muss. Person A kocht und befiehlt. Person B gehorcht und schnipselt. Alles andere endet in Szenarien, wie wir sie aus Sabine Christiansen kennen. Wenn das Kochen beendet ist, kann die Hilfsperson zu der Kochperson sagen: »Hast wieder mal toll gekocht, wie machst du das immer?«, oder: »Schmeckt total scheiße«, beides bietet Ansatzpunkte für ein interessantes Gespräch. Wenn aber beide das Gericht in einem Diskussionsprozess gemeinsam hergestellt haben, sitzen sie sich hinterher schweigend gegenüber, und jede Person denkt: »Es könnte besser schmecken, wenn ich in dem Diskussionsprozess weniger nachgiebig gewesen wäre.«

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Donnerstag, 9. November 2006

Leute, kauft Kämme, es kommen haarige Zeiten


Als der Burg im Büro ankam, war das "first thing in the morning" die Bearbeitung seiner Strafanzeige. Dazu musste er einen Anhörbogen ausfüllen und eine Kopie der Vorder- und Rückseite seines Führerscheins beilegen. Es wurde nicht nur abgefragt, wann er diesen ausgestellt bekommen hatte, sondern auch, wann dieser ablaufen würde, wo er einfach "nie" hinschrieb. Auch eine italienische Eigenart: Führerschein mit Ablaufdatum! Auf die Kopie des Lappens, auf dem ein Foto aus Mentalos haarigen Zeiten (Jahr 1989, langer Ohrring nur an auf einer Seite) prangt, für das die Rohrkrepiererin sterben könnte, musste er noch eine handschriftliche Eigenerklärung verfassen, mit der er bestätigte, dass es sich um die Kopie des sich noch immer in seinem Besitz befindlichen Dokuments handelt. Bei dieser Gelegenheit bemerkte der Burg, wie so viele derer, die dies lesen sicher auch, dass das Schreiben von Hand eine ihm immer befremdlichere und schwerer fallende Kulturtechnik darstellt, wenn es sich um mehr als die Unterschrift handelt. Das Foto oben enstand bei Mentalos gestriger Zugfahrt in den Vinschgau, wo er in einem idyllischen Dorf namens Schlanders vor 43 Lehrern und Lehrerinnen eine Präsentation der FUB gehalten hat. Die Fahrt von Bozen aus dauert anderthalb Stunden, auch deswegen, weil man in Meran, dieser um die Jahrhundertwende europaweit bekannten Kurstadt (hier gibt's eine geniale Therme, Pegel), in die neue Vinschgauerbahn umsteigen muss, die alle fünf Minuten in in Orten wie Naturns, Töll Brücke oder Kastelbell hält (s. Foto von Burg Kastelbell oben, Name passt gut zum Castello!). Die Heimreise in die Konzilsstadt dauerte folglich 2 Stunden und der Mentalo schloss müde um 20.15 Uhr die Haustür der Heimburg auf.

Zuvor hatte er am Morgen wegen der US-Wahlen eine Repubblica erstanden, in der er mit großer Genugtuung deren Ergebnis erfuhr. Mit großer Belustigung hingegen las er auf einer der weiteren Seiten, dass die Einwohner eines Bergdorfes in Piemont, das unter extremem Sonnenmangel leidet, zu einer kuriosen Maßnahme gegriffen haben. Auf einem der Berge wird nun in Kürze ein parabolspiegel installiert, der die Sonnenstrahlen reflektiert und somit das Dorf mit einem Sonnenlichtkegel von 250 m2 angestrahlt wird. Merke: nicht nur in Südtiroler Bergdörfern gibt es Kurioses. Kurios ist auch der Besucherrückgang in italienischen Stadien, der im selben Tagblatt beklagt wird. In der letzten Saison der Serie A kamen durchschnittlich so viele Zuschauer wie während des gleichen Zeitraums in der 2. deutschen Bundesliga.

Dank gebührt am Ende dieses Beitrags der Großmutter des Pegel, deren häufig gebrauchter Ausspruch den Titel dieses Eintrags lieferte.

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Donnerstag, 2. November 2006

Bozen – Brixen noch einmal


Der Wecker rappelte um 8 Uhr und der Burg fühlte sich angenehm ausgeschlafen an diesem Morgen. Von der Wohnung aus waren es nur läppische 7 min. durch für Halloween geschmückte Altstadtstraßen bis zur Arbeitsstelle, wo er mit einem Rollkoffer (neudt. Trolley) im Büro erschien. Die Kollegen waren verwundert und dachten, der Burg wäre direkt vom Bahnhof aus gekommen. Während eines Telefonats mit einer Mitarbeiterin von Europcar im Laufe desselben Morgens, wurde der Preis des Wagens vom Vortag dann von 74 Euro auf 129 Euro nach oben korrigiert. Man hatte nicht getankt und 23 Liter verbraucht.
Am Mittag rollte der Mentalo seinen Koffer dann wieder in Richtung des Bozner Bahnhofs (ja, Tanko, Mentalo fährt immer noch gerne Zug!), um in der Außenstelle Brixen Präsenz zu zeigen. Als er dann am Abend endlich wieder in seiner dachterassenbestückten Wohnung war, räumte er den Koffer aus und fiel schon gegen 22 Uhr müde und glücklich ins Bett.

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The Long and Winding Road…

Allerheiligen, ein Tag zur Einkehr, an dem man auf den Friedhof geht und der Toten gedenkt. Auch ein Tag, an dem der Burg gerne auf dem Hüttigweiler Friedhof gewesen wäre, wo er zum Grab seines geliebten, im letzten Jahr verstorbenen Großvaters gegangen wäre, danach gedeckten Apfelkuchen bei seiner Omma gegessen hätte und den Abend im Schoße der Familie vor dem Fernseher verbrachte hätte. Das alles hätte er getan, wenn, ja wenn er nicht in Düsseldorf mit Kopfschmerzen aufgewacht wäre. Dort hatte er bis um 3 Uhr morgens im Gatz gefeiert und offensichtlich war eines der unzähligen Altbierchen schlecht gewesen.
Trotzdem schälte er sich aus der eierschalenfarbenen Couch, die für zwei Tage seine Bettstatt dargestellt hatte. Den Zug um 10.51 Uhr würde er sicher erreichen, so dachte er, und nachdem er mit Biertanko noch ein wenig den Abend hatte Paroli passieren lassen (Horst Hrubesch lässt grüßen), nahm er ein weiteres Taxi – viele waren es in den vorhergehenden Tagen gewesen - und fuhr zum Hauptbahnhof der Rheinmetropole. Dort hatte er schon einen früheren zu spät angekommenen Eurocity 101 nehmen können und war schon um 11.15 Uhr in Köln, wo er in einem der Bahnhofsläden noch schnell zwei Gläschen mit Düsseldorfer Löwensenf erstand, eines für ihn und eines als Mitbringsel für seine Kollegin, die Vreni aus Tirol, der er dies versprochen hatte. Ebenda stellte er auch fest, dass auf den Gläschen nicht mehr Düsseldorfer Löwensenf steht, sondern nur noch Löwensenf.
Aus reiner Neugierde und Langeweile begab er sich schon mal Richtung Haltestelle des Reiseunternehmens Bohr und stellte dann mit einem Gemisch aus Fassungslosigkeit und Amüsiertheit fest, dass der Bus, den er vor hatte zu nehmen, schon um 11 Uhr abgefahren war. Amüsiert war der Mentalo deswegen, weil er wusste, dass er sich bei der Ankunft am Kölner Hauptbahnhof mit seiner Kollegin der Abfahrtszeit versichert hatte. Wie so oft hatten die beiden jedoch das Kleingedruckte nicht gelesen und dabei übersehen, dass eben am vergangenen Sonntag mit dem Umstellen der Uhr auch der Fahrplan „umgestellt“ wurde. „Mist verdammter“, dachte er und wartete doch recht vergnügt auf die großen Augen, die seine Kollegin machen würde.
Als sie mit einem Tross ihrer Freunde antanzte, verstanden die Freunde nicht gleich, dass er die Dame kannte und schenkten Mentalos Worten keinen Glauben, mussten dann jedoch schmerzlich feststellen, dass er die Wahrheit sagte. Der Zug war weg und daran gab es nicht zu deuteln!
Die nervösen Freunde suchten verzweifelt nach einer Möglichkeit, den Flug noch zu erwischen, studierten Fahrpläne und schickten eine in der Nähe des Bahnhofs wohnende Freundin nach Hause, um sich per Internet die Abfahrtszeiten der Überlandbusse von Koblenz, Frankfurt und Trier per Handy durchgeben zu lassen. Der Mentalo schaute dem Treiben entspannt zu, wusste er doch, dass, wenn alle Stricke reiß(s)en, und verstrickt war die Lage durchaus nicht, er um halb drei einen Zug hätte, um nach Trient zu reisen, was er auch Kund tat. Die Kollegin war verständlicherweise nicht sonderlich davon begeistert, dass sie den vollen Bahnpreis würde zahlen müssen. Der Burg hatte ja eine Bahncard. Plötzlich kam einem der Freunde die vermeintlich geniale Idee, einen Mietwagen zu nehmen. Ein Taxi wäre sicher zu teuer gewesen für die mehr als 200 km, meinten alle.
Da die erwähnte Kollegin, wie übrigens viele Italiener, natürlich keine Kreditkarte ihr Eigen nennen konnte, musste der Burg bei der äußerst sympathischen Bürokraft von Europcar mit seiner Visa-Karte blechen. Die Europcardame meinte dann, das Auto sei gerade erst vor zehn Minuten zurück gegeben worden und sie wisse daher nicht, in welchem Zustand es sei. Das war den beiden Kollegen dann doch egal und man begab sich forschen Schrittes in Richtung Musical-Dome Köln, wo gerade das bestimmt schauderhafte Musical We Will Rock You läuft. Der Burg, wie sicher viele wissen, ist kein großer Fan von Musicals, außer jenen von Claude-Michel Schönberg, Leonard Bernstein und Frank Zappa.
Was sie dort vorfanden, war ein silbergrauer an der rechten Seite verbeulter Mercedes, Modell A-Klasse, der zudem noch rote Lackspuren aufwies. Nach kurzer Beratung und ohne dem Vertrag Beachtung zu schenken, beschloss die EFK (Entscheidungsfindungskomission), dass es wohl besser wäre, diesen Schaden kurz mit der Europcardame zu besprechen.
Also rannte der Burg - die Zeit drängte – wieder ins Bahnhofsgebäude zur netten Dame, welche ihm dann den Schadensbericht im Vertrag unter die Nase rieb. Es stimmte alles mit dem gesehenen Schaden überein. Zurück am Wagen stellte sich heraus, dass die Kollegin doch nicht fahren konnte, da sie keinen Führerschein dabei hatte. Also musste der von Kopfschmerz geplagte Mentalo ans Steuer, an dem er nur schwerlich aus Köln Ehrenfeld in Richtung Autobahn fand. Endlich auf der richtigen Bahn ging es mit ca. 180 bis 200 km/h nach Hahn, nicht in der Nähe von Frankfurt. Der entscheidende Fahrfehler ereignete sich dann am Abzweig in Richtung B 51, auf die der Burg dann abbog. Die B 51 erwies sich als Straße im Um- und Ausbauarbeiten und so waren 80 km/h das höchste der Gefühle. Als die beiden dann endlich auf der Autobahn nach Trier angekommen waren und der Burg sich nun seiner Route wieder sicher war, war es schon kurz vor 15 Uhr. Die Kollegin hatte natürlich nicht gewusst, dass man nach der Ausfahrt Hahn noch ungefähr eine halbe Stunde braucht, bis man von weitem die große, fast schon Hangar zu nennende Halle des Reiseunternehmens Bohr sichtet, von der es nur noch 5 Minuten bis zu einem der Parkplätze des Hahner Flughafens sind. Auf dem Parkplatz stellte man so gegen 15.20 Uhr das Auto auf den dafür vorgesehenen Platz und hechtete in Richtung Abflughalle. Natürlich war er weg, der Flieger, oder vielmehr der Check-in war geschlossen. Am Stand von Europcar war auch niemand, der einem hätte das Auto bis Frankfurt umschreiben können und so schmiss der Mentalo den Schlüssel in den briefkastenartigen Container. Getankt hatten sie auch nicht, obwohl die Kollegin mehrmals darauf hingewiesen hatte. Das würde teuer werden, dachte der Mentalo mürrisch, ohne dies jedoch zu zeigen.
Die Kollegin überdachte kurz die Möglichkeit, einen Flug gegen 21 Uhr nach Bergamo zu nehmen, wo die beiden bei Freunden hätten übernachten können (sie ist eine „Bergamasca“), verwarf diese Idee jedoch rasch. Zum Glück fuhr just in diesem Moment ein Bus nach Frankfurt/Main Hbf ab und in dem saßen die beiden dann kurze Zeit später. In Frankfurt angekommen brauchten sie dann ungefähr eine halbe Stunde, um im nach selbigem benannten Viertel zum Bahnhof zu gelangen, denn genau an jenem Tag hatten sich einige Menschen überlegt, dass es mal wieder Zeit für einen Streik wäre.
Im Schritttempo erreichten sie dann den Bahnhof, in dem sie um 18.55 Uhr endlich am Schalter standen. Die Bahndame listete die passenden Züge auf und es stellte sich heraus, dass der nächste um 19.02 Uhr, also 7 min. später, und der darauf folgende erst um 0.00 Uhr fahren würde. Schnell waren die Fahrscheine gelöst und die beiden im Regionalzug nach Frankfurt/Süd, wo kurze Zeit später der ICE 821 und in München dann der Nachzug mit der Nummer 289 wartete, um sie gen ihres geliebten Italiens zu bringen. Im Zug nach Trient überredete die Kollegin den Burg schließlich, doch bei ihr zu übernachten. Die Kollegin wohnt in Bozen und da könne man doch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sie müsse nicht alleine vom Bahnhof unter Todesgefahren durch die Bozner Bronx laufen und der Mentalo hätte mehr Schlafenszeit. Gesagt, getan. Um 3.29 Uhr Ortszeit entstiegen die beiden nach ausgiebigem Schläfchen dem Eurocity und fielen so gegen 3.45 in Tiefschlaf. O what a night!

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Donnerstag, 26. Oktober 2006

Das Blei in den Knochen

Im Restaurantwagen des Eurocity 89 namens Leornardo Da Vinci hat der Burg am Abend einem seiner Lieblingsbücher gerade den Garaus gemacht. Die letzten 50 Seiten hatte er ungemein langsam gelesen, da er nicht wollte, dass diese herrliche Geschichte zu Ende geht. Es handelt sich um Cleaver, den neuen Roman von Tim Parks, der dem Burg außerordentlich gefallen hat, auch deswegen, weil ein Mann sich nach Südtirol begibt, wo er in Kontakt mit dieser doch sehr - für einen Engländer umso mehr - andersartigen Umgebung und Mentalität tritt. Mehr will er dazu nicht verraten, doch er hat an sich selbst einige Gemeinsamkeiten zu jenem Cleaver entdecken können. In Trient´hat er sich dann beeilt und hat im Supermarkt seines Vertrauens kleine Aufmerksamkeiten für die Rheinländer eingekauft.
Danach ging es schleunigst nach Hause denn der Mentalo war körperlich und geistig so müde, dass er schon gegen 22 Uhr im Reich der Träume angekommen war.

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Freitag, 25. August 2006

Die Zeit zwischen Trient - Brixen - Trient

In dieser Woche musste ich jeden Tag an unseren Außensitz nach Brixen, da dort mit großem Andrang in unserem sogenannten Information Room gerechnet wurde, was sich nun retrospektiv als quasi übertriebener Aufwand herausgestellt hat.
Trotzdem fahre ich gerne nach Brixen, besonders donnerstags, denn da kaufe ich morgens immer die tagesaktuelle Zeit und ziehe mir diese auf der Reise von Trìent (der Südtiroler und auch die Südtirolerin betonen auf dem "ì") nach Brixen größtenteils rein. Größtenteils deswegen, weil ich um 7:21 losfahre und erst um 8:37 in der Stadt, in der vor Jahrhunderten Fürstbischof Poppo sein unwesen getrieben hat, ankomme.
In der gestrigen Ausgabe ging es im Teil Leben um die Ruf einiger Frauen aus dem Schaugeschäft nach einem neuen Feminismus. Ich teile einige der Ansichten, fand allerdings auch gut, dass sie den Harald, den Martenstein trotzdem als Mann haben zu Wort kommen lassen. Die Kolumne mit dem Titel "Ach, Kindchen!" war mal wieder köstlich.

Zwei südtiroler Wörter am Tag:

5. Eurocityzug (gehört bei der Durchsage am Brixner Bahnhof; dt. dürfte klar sein)
6. bekirnen (dt. verschlucken)

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