Auch in dieser Nacht hatte der Mentalo den Schlaf der Gerechten geschlafen, will sagen: er war nicht ein einziges Mal aufgewacht. Das musste wohl an der Luft gelegen haben, die hoch oben in Monterubbiano (463 m) besonders gut zu sein schien. Als er nach einer Dusche ins herrschaftliche Wohnzimmer trat, rannte ihm schon der kleine
Rudi, der Hund der Dame des Hauses, entgegen und wollte gestreichelt werden. Die Dame verriet ihm dann, dass der Kleine in der Nacht in ihr Schlafzimmer gekommen sei und seine Notdurft leider auf der Bettdecke verrichtet hatte. Das Streicheln fiel daher sehr kurz aus.
Am Meer war es an diesem Morgen besonders schön, da kaum Badegäste da waren und das Wasser glasklar war. Die drei Urlauber blieben bis ca. 13 Uhr am Strand, lasen, surften im Internet oder beobachteten Touristen, was wirklich sehr sehr interessant sein kann. Als der Hunger kam, gingen sie zu Fernando, einem kleinen Restaurant direkt am Meer, wo es herrliche Meeresfrüchte und guten Fisch gab. Dazu tranken sie einen Weißen aus der Gegend, der wie der hiesige Schafkäse
Pecorino heißt.
Am späten Nachmittag fuhren sie dann ins nahe gelegene
Fermo, einem kleinen Städtchen, das wie Monterubbiano auf einem Hügel gelegen ist. Dort war Markt, doch das,w as angeboten wurde, interessierte den Mentalo wenig. Alles nur Nippes und Tant. Man beschloss also, ein Touristenprogramm zu absolvieren. Zuerst schauten sie sich das herrliche Operntheater an, das für eine so kleine Stadt wirklich ungewöhnliche Ausmaße hat. Dort hat auch schon der große
Mario del Monaco gesungen. danach ging es in die Pinakothek, die jedoch wenig überzeugte und schließlich in die historischen Zisternen, die wie ein Bunker unterirdisch gelegen sind und schon in der Römerzeit die Stadt mit Wasser versorgten. Danach kaufte der Mentalo sich seine erste Armani-Unterhose, denn er hatte leider zu wenige Exemplare dieser Unterwäsche eingepackt und er wollte die Unterhose nicht erst wechseln, wenn sie knistert wie eine Chipstüte und müffelt wie ein Puma oder der eben erwähnte Rudi.
Am Abend aß man dann in kleiner Runde und schlenderte noch ein wenig auf der Hauptstraße auf und ab, was man "fare una vasca" nennt, also "eine Wanne machen".
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