Samstag, 21. Oktober 2006

Write to me from Venice


Am gestrigen Abend war der Burg mit seinem Bruder in die renommiert Trattoria al Volt. Osterie d’Italia erwähnt das Restaurant als eines von dreien in Trient. Dort bekommt man leckere „tipische“ Gerichte der Region und wird sehr nett vom Besitzer selbst bewirtet. Seine Frau steht derweil in der Küche und kocht feinste deftige Küche (Gulasch, Kaninchen, Polenta, Waldpilze, Haxe etc.). Der Wirt war an diesem Abend offenbar etwas indisponiert, nuschelte rum und ließ fast unsere Tagliatelle auf den Boden gleiten, da er die Teller sehr sehr schief hielt. Am Ende war dann klar, dass der ältere Mann ein wenig den Ellbogen gehoben (it. „alzare il gomito“ = zechen) hatte, wie man deutlich beim Bezahlvorgang bemerken konnte. Das Essen war trotzdem sehr gut. Der Burgbruder hat seine Haxe natürlich nicht geschafft. Das war wirklich ein Mörderteil. Danach ging nur noch Ratzinger!
Am Morgen stehen die beiden dann früh auf und fahren mit dem schnellen Eurostar über Verona nach Venedig. Dort hat der Burg ein paar Tage zuvor ein Zimmer im Sestiere - Venedig hat sechs Sechstel und keine Viertel - Cannaregio (venez. „Canaregio“, es gibt keine Doppelvokale im Venezianischen) angemietet. In der Hauptstadt der Biberrepublik angekommen, hat das Duo sich dann zuerst einmal in Richtung des angemieteten Zimmers aufgemacht, doch unterwegs roch es dermaßen verführerisch nach gerollter Pizza, dass man sich in der Bar Cristal niederließ. Diese ist ziemlich stylish mit durchsichtigen, verschiedenfarbigen Plastikstühlen eingerichtet und die Bedienung war mehr als zuvorkommend. Danach ging es dann flugs in Richtung Alloggi Sardegna, die so heißen, weil die Chefin eine fast zwergwüchsige Sardin ist. Das gemietete Zimmer befand sich im Erdgeschoss mit sauberer, mit mehreren Duschköpfen bestückter Dusche und Rennaisance-Einrichtung. Zum Essen begab man sich dann in ein Restaurant namens Vecia Carbonera, wo es sehr leckere Tagliatelle mit Schwertfisch gab.
In der Folge ließen sich die beiden durch Cannaregio treiben, besichtigten die große Kirche San Giovanni e Paolo, um schließlich in der Bar verde ein stärkendes Gerstengetränk zu sich zu nehmen. Danach spulte man das typische Venedig-Programm ab mit Markusplatz, Ponte dell’Accadèmia, Santa Maria della salute -, die auch der Burg zum ersten mal von innen sah und ein wenig enttäuscht war. Im Innenhof des Guggenheim Museums traf der Burg, so ein Zufall, eine ehemalige Mitarbeiterin aus der Bibliothek der Romanistik in Saarbrücken. Il mondo è paese (dt. Die Welt ist ein Dorf)! Auf dem Weg zur Ponte dell'Accademia fiel dem Mentalo mal wieder dieser Laden mit unglaublichen Jackets auf, die er der Blogosphäre nicht vorenthalten möchte (s. Flickr-Badge). Eines dieser Teile soll 500 Euro kosten. Da geht bestimmt Elton John einkaufen, dachte der Burg.
Am Abend wurde dann wegen der geschwollenen Füße in der Nachbarschaft der Unterkunft im Le Fonda Menta gespeist, einem unglaublich guten Pizza-Restaurant direkt an den Fondamenta degli ormesini, wo die beiden eingerahmt waren von einem deutschen Pärchen und einem amerikanischen Frauenduo. Nach ein paar Gläsern Wein und einer typisch italienischen Portion Grappa entschloss man sich dazu, einmal horchen zu gehen, was die Renaissance-Matratze so an Geschichten zu erzählen hat.

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1 Comments:

Blogger Bierpegel said...

Nach diesem Blogeintrag sollten wir für unser Treffen ein Erkennungsmerkmal vereinbaren, damit ich Dich erkenne. Mußt doch mindestens 10 Kilo draufgepackt haben. Halte einfach eine Pizza in der Hand.

Mittwoch, 25 Oktober, 2006  

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