Alles Okay oder postmodernes Abendessen mit Dr. Streiter
Ganz nervös war der Burg schon, als er erstmals entschlossen war, die 0:00 Uhr Schallmauer beim Ausgehen zu überschreiten. Wo hätte er gedacht, dass in der kleinen Stadt an der Talfer soviel los ist. Wenn er sich überlegt, wie schnell in Trient die Bürgersteige hochgeklappt und die Bäume weggerollt sind, war er doch sehr überrascht, hier in Bozen ein ganz anderes Ambiente vorzufinden. Irgendwie wie in Deutschland, dachte er bei sich. Zwar hatte die kleine Promenade immer mal wieder über ihre jugendlichen Eskapaden bis tief in die Nacht berichtet, doch irgendwie hatte der Mentalo das Ganze doch unterschätzt.

Danach ging es in die Dr. Streiter-Gasse, wobei zuvor Promenades Cousine und Cousin dazugestoßen waren. Dort spielten lustige Zwei-Mann-Bands anlässlich des Straßenfestes, bei denen man eher von Karaokedarbietung sprechen müsste als von Live-Konzert, denn im Grunde machte alles ein auf dem Keyboard installiertes Notebook. Die Versorgung mit Alkoholika ließ noch sehr zu wünschen übrig, doch der Burg hatte eine kleine Bar gefunden, wo der Service recht ordentlich war. Danach ging es weiter zu einem feitztanzenden Gitarristen, der jedoch nicht schlecht war und schließlich beschleunigte man im Nada mas mit mehreren Bergnegern. Der Burg hatte damit sehr viel Spaß. Bemerkenswert war auch, dass man an und um die leeren Stände steht, an denen am Tag der Obstmarkt stattfindet. Einige saßen auch drauf. Eine schöne Atmo!
Ein Irish Pub namens Pogue Mahones hat Bozen natürlich auch und da verschlug es die Truppe danach hin, da es dort auch unter der Hand Zigaretten zu kaufen gibt, was in Italien nicht so einfach ist. An Tankstellen und in Supermärkten gibt es nämlich keine Zigaretten. Nur, wer eine Lizenz hat und folglich eines der überall hängenden Tabacchi-Schilder an der Pforte hat (das steht übrigens immer auch noch "sali" drauf, also Salz), darf auch Tabak verkaufen. Die Zigarettenautomaten, die es auch gibt, öffnen erst um 21:00 und schließen um 06:00 morgens. Mitterweile war es 01:00 Uhr und eigentlich hätte der Burg den Zug um zwanzig nach nehmen müssen, doch die gescheite Jodluli zückte flott ihr Handy und hatte schnell eine grüne Nummer (dt. Hotline) gewählt und so konnte der Mentalo länger bleiben.

4 Comments:
:) mit dem bienele hat man viel spaß! besonders die standtanzversuche stelle ich mir lustig vor!
und wie schon clueless sagte, lerne jeden tag ein neues wort: lakonisch, thanks mario!
Klingt nach einem gelungenen Abend! Sauber.
Hilfreich wäre mal eine Karte der Region ggf. mit Entfernungen, in der die Ortschaften alle auftauchen: Trient, Bozen, Lana und wie se alle heißen.
na was für ein Glück, dass eine Touritussi wie ich im blog mitmachen darf.....wenn eine willst.lieber John..melde dich...dann kriegst eine.Eine Karte natürlich!
PS: ist der Lampenschirm nicht unglaublich...
Das war wirklich eine umfassende Schilderung.
Wirklich toll. Diese sollte Vorbild sein. Nichts hinzufügen, was nicht war und nichts weglassen, was war, ist wahr.
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